Georg Ernst Harzen schrieb das Blatt dem Bolognesen Carlo Cignani (1628–1719) zu, doch lässt sich der Zeichenstil wie Dwight C. Miller (Anm.1) und Andrea Czére (Anm.2) feststellten, nicht mit gesicherten Werken des Künstlers verbinden. Per anonymer Kartonnotiz wurde Giacomo Cavedone (1577–1660) vorgeschlagen, was hinsichtlich der bisweilen bei ihm nachweisbaren kraftvollen Verwendung der schwarzen Kreide zumindest nachvollziehbar ist. Unterschiedlich zu Cavedones Zeichnungen ist allerdings die sehr unruhige und kurvige Linienführung des Hamburger Blattes. Eine genauere Zuordnung muss daher offenbleiben.

David Klemm

1 Karteinotiz im Archiv des Kupferstichkabinetts.
2 Anlässlich des Symposiums „Italienische Altmeisterzeichnungen 1450 bis 1800“ am 27. und 28.10.2005 im Kupferstichkabinett der Hamburger Kunsthalle.

Details about this work

• Label

  Beschriftung fremd: Auf dem Verso unten links nummeriert: "14" (Feder in Dunkelbraun); rechts davon bezeichnet: "10.6 14.8" (Bleistift); unten in der Mitte Stempel der Hamburger Kunsthalle (L. 1328)

• Provenance

  Georg Ernst Harzen (1790-1863), Hamburg (L. 1244); NH Ad : 02 : 01, S. 224 (als anonym im "Styl Biscaino"); Legat Harzen 1863 an die "Städtische Gallerie" Hamburg; 1868 der Stadt übereignet für die 1869 eröffnete Kunsthalle

• Bibliography

  Italienische Zeichnungen 1450-1800. Kupferstichkabinett der Hamburger Kunsthalle, David Klemm; Herausgeber, 2009, S. 439-440, Abb.-Nr. , Kat.-Nr. 705