Jacob Matthias Weyer, zugeschrieben
Johann Moritz Riesenberger d. J., ehemals zugeschrieben

Der Apostel Petrus

Das bisher Moritz Riesenberger (1673–1708) zugeschriebene Blatt ist für ihn in der gesamten Auffassung, die nicht an eine Kopie erinnert, zu kraftvoll und detailliert. Eine Zuweisung an Johann Joachim Pfeiffer (1662–1701) hat Gode Krämer, Augsburg, auf Grund der fehlenden keilförmigen, in Schraffen endenden Weißhöhungen ausgeschlossen.(Anm.1)
Das Blatt stammt nicht aus dem Musterbuch Riesenbergers (vgl. Inv.-Nr. 1952-138), ist aber auch nicht die Rückseite einer Rechnung oder eines Buches, wie sie Riesenberger und Weyer gern verwenden. Allerdings hat die Zeichnung eine in Bleigriffel, für Weyer typische oktogonale Rahmung, an der seine Zeichnungen häufig beschnitten sind.(Anm.2) Aber auch aus stilistischen Gründen kommt eine Autorschaft Weyers am ehesten in Frage: Die sichere und malerische Ausführung, die ohne die für Riesenberger typischen kalligraphischen Härten auskommt, aber auch die nuanciert eingesetzten Weißhöhungen legen nahe, dass es sich bei dem Zeichner um Weyer handelt.

Peter Prange

1 Anlässlich des Symposiums „Deutsche Altmeisterzeichnungen 1500 bis 1800“ am 28. und 29.10.2004 im Kupferstichkabinett der Hamburger Kunsthalle.
2 Vgl. etwa zwei Zeichnungen mit Hirtinnen 2004 im Kunsthandel Lutz Riester, Freiburg.

Details about this work

Gouache auf braunrot grundiertem Papier, mit weißer Deckfarbe gehöht; Achteckrahmen (in Bleistift nachträglich aufgetragen) 177mm x 134mm (Blatt) Hamburger Kunsthalle, Kupferstichkabinett Inv. Nr.: 1984-44 Collection: KK Zeichnungen, Deutschland, 15.-18. Jh. © Hamburger Kunsthalle / bpk Foto: Christoph Irrgang, CC-BY-NC-SA 4.0

We are committed to questioning the way we talk about and present art and our collection. Therefore, we welcome your suggestions and comments.

Feedback