Stefano della Bella
Studie zum Wappen der Medici (bekrönte Kartusche mit den sechs Palle der Medici)
Es verwundert kaum, dass della Bella als vielfach von den Medici beauftragter Künstler auch mehrfach deren Wappen entworfen hat. Dabei handelt es sich jeweils um Variationen einer zumeist ovalen Grundform mit einer darum gefügten Kartusche. Überraschend ist allerdings, dass nur wenige dieser Studien als Radierung umgesetzt worden sind.(Anm. 1)
Größere Ähnlichkeit besteht zum Wappen auf dem ersten Blatt (de Vesme/Massar 988) (Anm. 2) der Folge „ORNAMENT(I) DI FREGI“ (de Vesme/Massar 987–1002).(Anm. 3) Übereinstimmend sind die ovale Form, die Anordnung der Palle, die Krone und auch die Grundform der Kartusche. Erst skizzenhaft angelegt ist die später auf der Radierung gut erkennbare lorbeerartige Umkränzung. All diese Verbindungen lassen es denkbar erscheinen, dass hier eine frühe Vorstudie zu der Radierung de Vesme/Massar 988 (Anm. 4) vorliegt.
Die Hamburger Zeichnung zählt innerhalb der Gruppe von Wappen-Studien zu den schlichteren Varianten. Mehrere, zumeist reich ausgeschmückte Entwürfe befinden sich vor allem in der Berliner Kunstbibliothek (Anm.5).
David Klemm
1 Vgl. z. B. Alexandre de Vesme, Phyllis Dearborn Massar: Stefano della Bella. Catalogue Raisonné, Alexandre de Vesme with Introduction and Additions by Phyllis Dearborn Massar, New York 1971, Bd. I, Nr. 1032.
2 Ebd., Nr. 988.
3 Ebd., Nr. 987-1002.
4 Wie Anm. 2.
5 Der großartige Entwurf HdZ 3181weist zusätzlich zu beiden Seiten des Wappens zwei Löwen mit darauf sitzenden Putti auf; er diente als Vorlage für de Vesme/Massar 1032; bei den Entwürfen HdZ 2404/115 u. 2404/116 variierte della Bella jeweils die beiden Hälften; HdZ 2404/11 weist Lorbeerschmuck auf. Auf-wendiger gestaltet ist auch der Entwurf Uffizien 1711 Orn mit großem Wappen mit Papst und weiblicher Allegorie.