Stefano della Bella

Ecksituation eines Bilderrahmens mit pflanzlichen Ornamenten; Querschnitt des Profils (rechts)

Von allen Ornamentstudien des Klebebandes weist dieser Entwurf die reichste Verzierung auf. So phantasievoll die kleinteilige Verbindung der Motive ist, so kunstvoll ist ihre zeichnerische Wiedergabe. Fritz Jacobs, Hamburg, wies darauf hin, dass die Feinheit der Dekorationselemente weniger auf einen Deckenschmuck als auf einen Bilderrahmen hinweisen.(Anm. 1) Die unregelmäßige Rahmenform ist bei Herrscherporträts oder auch bei Spiegeln keineswegs ungewöhnlich. So ist vorstellbar, dass hier ein Entwurf della Bellas für einen versierten Kunsttischler vorliegt.
Gut vergleichbar ist eine Zeichnung in Rom wegen der ähnlichen Wiedergabe der Akanthuspflanzen sowie der leichten Federführung und lockeren Lavierung.(Anm. 2) Da die Dekorationselemente insgesamt jedoch etwas weniger komplex angelegt sind, ist dieses Blatt durchaus auch als Studie für eine Wand- oder Deckengestaltung denkbar.

David Klemm

1 Mündliche Mitteilung, 12. 4. 2008.
2 Rom, Istituto per la Grafica, Gabinetto Nazionale delle Stampe, Inv.-Nr. FC 126091; vgl. Disegni di Stefano della Bella 1610-1664 dalle collezioni del Gabinetto Nazionale delle Stampe, bearb. v. Maria Catelli Isola, Ausst.-Kat. Rom, Palazzo della Farnesina, Rom 1976, S. 33, Nr. 65.

Details about this work

Feder in Braun über schwarzem Stift, grau laviert 85mm x 162mm (Blatt) Hamburger Kunsthalle, Kupferstichkabinett Inv. Nr.: 1967-77 Collection: KK Zeichnungen, Italien, 15.-19. Jh. © Hamburger Kunsthalle / bpk Foto: Christoph Irrgang, CC-BY-NC-SA 4.0

We are committed to questioning the way we talk about and present art and our collection. Therefore, we welcome your suggestions and comments.

Feedback
Other works by
Stefano della Bella