Stefano della Bella
Studie eines sitzenden, sich mit der rechten Hand abstützenden Mannes von hinten
Die mit großer Sensibilität ausgeführte Zeichnung lässt sich stilistisch und motivisch schwer zuordnen. Wahrscheinlich dürfte sie im Zusammenhang mit della Bellas Studien im Hafen von Livorno entstanden sein. Allerdings sind Kreidestudien für die Zeit um 1650 selten. Die Haltung des Mannes erinnert an Posen, wie sie in den Werkstätten und auch auf Akademien für Übungszwecke alltäglich waren. Der Vergleich mit derartigen Blättern, z. B. mit einer Agostino Ciampelli zugeschriebenen Rötelstudie des Kupferstichkabinetts, verdeutlicht, wie sicher und versiert della Bella die Verkürzungen der Figur wiedergibt.(Anm. 1)
David Klemm
1 Vgl. Klemm 2009, Bd. I, S. 149–150, Nr. 173.