Stefano della Bella

Springendes Pferd in Seitenansicht

Eine weitere, wesentlich größere Pferdestudie mit einem Pferd in Levade befindet sich in den Uffizien.(Anm. 1) Dort zeichnet della Bella aber mit deutlich unruhigerer Technik. Er arbeitet vor allem in den Bereichen der Hinterläufe im Übergang zum Rumpf und oberhalb der Vorderbeine stärkere Akzente durch parallel und leicht quer übereinander gelegte Schraffuren heraus. Vergleichbar ist auch eine Studie in Paris, die wiederum ruhiger und feiner gezeichnet ist.(Anm. 2) Anatomisch auffallend an der Hamburger Zeichnung ist der relativ kleine Kopf des Pferdes. Silke Reuther, Hamburg, vermutet, dass die Studie nicht nach der Natur, sondern nach einer Vorlage entstanden ist.(Anm. 3) Denkbar ist, dass della Bella das aufsteigende Pferd aus einem Reiterbildnis herauskopiert hat. Hierfür spricht vor allem, dass kein reiterloses Pferd unaufgefordert die unnatürliche Haltung der Levade ausführen würde.(Anm. 4)

David Klemm

1 Florenz, Gabinetto Disegni e Stampe degli Uffizi, Inv.-Nr. 875 ORN.
2 Paris, Musée du Louvre, Département des Arts Graphiques, Inv.-Nr. 315-1; vgl. Dessins de Stefano della Bella 1610-1664. Musée du Louvre, Cabinet des dessins. Inventaire général des dessins italiens. Bd. 2., bearb. v. Françoise Viatte, Paris 1974, S. 201, Nr. 327.
3 Mündliche Mitteilung, 24. 6. 2008.
4 Ebd.

Details about this work

Feder in Braun über Spuren eines schwarzen Stifts 95mm x 112mm (Blatt) Hamburger Kunsthalle, Kupferstichkabinett Inv. Nr.: 1967-172 Collection: KK Zeichnungen, Italien, 15.-19. Jh. © Hamburger Kunsthalle / bpk Foto: Christoph Irrgang, CC-BY-NC-SA 4.0

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