Gabriel Weyer
Venus und Amor, 1615
Das Blatt mit Amor und Venus ist typisch für Weyers Zeichnungen dieser Jahre, in denen er mit bestimmten Kompositionsschemata arbeitete und in einer Art Standardisierung figürliche Einzelmotive einsetzte. So erscheint 1614 die männliche Figur – wohl ein Satyr – mit dem Korb auf anderen Zeichnungen in Nürnberg und in Dresden.(Anm.1) Auch die Venus ist ähnlich 1614 auf einem Parisurteil in Basel und einem weiteren Parisurteil in Stuttgart zu sehen.(Anm.2) Auf dem 7. Blatt der Folge „Monstra Marina – Möehr Wunder“, die Peter Isselburg nach Weyer stach, erscheint sie ebenfalls seitenverkehrt und lediglich mit leichter Abwandlung der Arme.(Anm.3)
Peter Prange
1 Nürnberg, Germanisches Nationalmuseum, Graphische Sammlung, Inv.-Nr. Hz 6596, Kapsel 571b und 1617, und Dresden, Staatliche Kunstsammlungen, Kupferstich-Kabinett, Inv.-Nr. C 6449; vgl. Ewald Jeutter: Gabriel Weyer (1576–1632) aus Nürnberg als Zeichner, in: Anzeiger des Germanischen Nationalmuseums 1997, S. 46–47, Abb. 21 und 22, Kat. Nrn. 80 und 88.
2 Basel, Kunstmuseum, Kupferstichkabinett, Inv.-Nr. Bi. 376.48, und Staatsgalerie Stuttgart, Graphische Sammlung, Inv.-Nr. 176, vgl. ebd., S. 47–49, Abb. 23 und 24, Kat. Nrn. 81 und 82.
3 Hinweis von Ewald Jeutter, Schwäbisch-Hall, vom 14.9.2004.