Anonym, Rom, 2. Hälfte 17. Jahrhundert, Zeichner
Guido Reni, ehemals zugeschrieben, Zeichner

Maria mit dem Christuskind triumphiert über einen Drachen

Das Blatt gelangte mit einer danach beibehaltenen Zuschreibung an Guido Reni ins Kabinett. Die zahlreichen Hinweise auf dem Karton deuten jedoch schon seit längerem darauf hin, dass diese Einschätzung in keinem Fall zu halten ist. Tatsächlich ist das Blatt untypisch für Guido Renis Zeichenstil und eindeutig später anzusetzen. Nach Ansicht verschiedener Wissenschaftler ist eine Entstehung in Rom wahrscheinlich.(Anm. 1) Während Catherine Loisel Giuseppe Ghezzi vorschlug, fühlte sich Veronika Birke stärker an den durch Giovanni Lorenzo Bernini geprägten Giovanni Battista Gaulli erinnert. Dies bezieht sich vor allem auf die Art, der Lavierung und die dadurch entstehenden Licht-Schatten-Effekte. In der durch tiefe Falten modellierten Draperie kommt ein starkes plastisches Empfinden des Zeichners zum Ausdruck. Möglicherweise steht das Blatt in Zusammenhang mit einem im Umkreis Gaullis von einem Bildhauer entworfenen Werk.

David Klemm

1 Diese Ansicht teilt auch ein Wissenschaftler mit dem Monogramm „H. L.“. Eine weitere anonyme Kartonnotiz benennt ein Mitglied der Familie Piola als Zeichner, was wiederum per anonymer Kartonnotiz abgelehnt worden ist.

Details about this work

Feder in Braun über schwarzem Stift, braun laviert auf bräunlichem Papier, rechts mittig geringe Rotverfärbung 254mm x 134mm (Blatt) Hamburger Kunsthalle, Kupferstichkabinett Inv. Nr.: 1963-323 Collection: KK Zeichnungen, Italien, 15.-19. Jh. © Hamburger Kunsthalle / bpk Foto: Christoph Irrgang

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