Johann Wolfgang von Goethe, Zeichner

Betgrotte bei Rom, 1787

Femmel hat das Blatt ohne Begründung abgeschrieben, doch spricht ähnlich wie bei der Romansicht (siehe Inv.-Nr. 1951-250) die Beschriftung von Johann Valentin Meyer, die Zeichnung sei ihm von Goethe selbst geschenkt worden, gegen diese Annahme. Auch stilistisch besteht kein Anlass, das Blatt aus Goethes Oeuvre auszuscheiden, denn es ähnelt einigen Blättern in Weimar, die das Thema des abgeschlossenen, einsamen Weges mit Felsen und Bewuchs am Rande variieren.(Anm. 1) Sie sind wahrscheinlich alle im Sommer 1787 wohl in der Umgebung von Albano und Frascati entstanden. Die Formung des Laubes, die wahrscheinlich auf den Einfluss der Gegenwart Jakob Philipp Hackerts (1737–1807) zurückzuführen ist, gleicht dem wenig differenzierten, eher summarisch aufgefassten Laubwerk auf dem Hamburger Blatt, weshalb auch dieses im Sommer 1787 entstanden sein dürfte.

Peter Prange

1 Weimar, Goethe-Nationalmuseum, Inv.-Nr. 270, 295 und 311, vgl. Gerhard Femmel: Corpus der Goethe-zeichnungen, Bd. II. Italienische Reise 1786 bis 1788. Die Landschaften, Leipzig 1960, S. 74–75, Nr. 224–226, Abb.

Details about this work

Bleistift, Feder und Pinsel in Braun 139mm x 232mm (Blatt) Hamburger Kunsthalle, Kupferstichkabinett Inv. Nr.: 1951-252 Collection: KK Zeichnungen, Deutschland, 15.-18. Jh. © Hamburger Kunsthalle / bpk Foto: Christoph Irrgang, CC-BY-NC-SA 4.0

We are committed to questioning the way we talk about and present art and our collection. Therefore, we welcome your suggestions and comments.

Feedback