Matthias Patenti, (?), Zeichner
Christus im Tempel lehrend, 1681
Das Johann Caspar Patenti (1651–1681) zugeschriebene Blatt ist im Thieme-Becker unter Matthias Patenti als „Ratsversammlung“ aufgeführt. Eine Zuschreibung an den Sohn Matthias ist auch deshalb wahrscheinlicher (Anm. 1), weil sein Vater Johann Caspar bereits am 9. Januar 1681 starb. Dieser war seit 1655 Bürger in Hamburg und hatte das Amt des Ältermannes inne: Ihm ist kaum eine so schwache Kopie zuzutrauen, während sein 1664 geborener Sohn 1681 erst 17 Jahre alt war.
Bei der Zeichnung handelt es sich um die Kopie nach der gleichen Darstellung, die bisher Johann Joachim Pfeiffer (1662–1701), jetzt jedoch Jakob Matthias Weyer (um 1620–1670) zugeschrieben wird (vgl. Inv.-Nr. 1949-110). Patenti breitet das Geschehen mehr aus, so dass am linken Rand einige Figuren weggefallen sind. Gleichzeitig finden sich an verschiedenen Stellen Missverständnisse – so fehlt die Hand des buchhaltenden Knaben rechts, wie auch allgemein der Gebrauch eines sehr groben Pinsels kennzeichnend ist, der die Mimik der Köpfe nicht erkennen lässt –, die belegen, dass es sich um eine Kopie nach Weyers Blatt und nicht umgekehrt handelt.
Peter Prange
1 So Gode Krämer, Augsburg, anlässlich des Symposiums „Deutsche Altmeisterzeichnungen 1500 bis 1800“ am 28. und 29.10.2004 im Kupferstichkabinett der Hamburger Kunsthalle.