Anonym (italienisch?, 17. Jh.), Zeichner/in

Himmelfahrt Mariens

Prototypen der Komposition finden sich auf Gemälden der Familie Carracci sowie Carlo Marattas und dessen Kreis.(Anm.1) Größere formale Ähnlichkeit weist eine mit Maratta in Zusammenhang gebrachte Zeichnung in Wien auf.(Anm.2) Für Andrea Czére lassen die übersichtliche Anordnung und bandartige Lavierung einen an der Akademie geschulten Künstler des 17. Jahrhunderts vermuten.(Anm.3) Denkbar ist für Andrea Czére daher auch ein französischer Künstler. Für eine ähnliche Zeichnung nach Annibale Carracci in Budapest wurden die Namen François Verdier (1651–1730) und Nicolas Loir (1624–1670) vorgeschlagen.

David Klemm

1 Dieser Typus der Maria ist in der Bologneser Kunst häufiger nachweisbar. Vgl. z. B. Agostino Carracci: „Himmelfahrt“, Pinacoteca Nazionale, Bologna, oder Domenichinos spiegelbildliche „Himmelfahrt“, ehemals Sammlung Crozat, heute St. Petersburg, Staatliches Museum Eremitage.
2 Wien, Albertina, Grafische Sammlung, Inv.-Nr. 1060; vgl. Veronika Birke, Janine Kertész: Die italienischen Zeichnungen der Albertina. Generalverzeichnis, Bd. I (Inv. 1-2000), Veröffentlichungen der Albertina Bd. 33, Wien, Köln, Weimar 1992, S. 542.
3 Anlässlich des Symposiums „Italienische Altmeisterzeichnungen 1450 bis 1800“ am 27. und 28. 10. 2005 im Kupferstichkabinett der Hamburger Kunsthalle.

Details about this work

Feder in Braun, braun und grau laviert, weiß gehöht, z.T. oxydiert, rötliche Farbspuren auf Lippen und Wangen; auf bräunlichem Papier 225mm x 202mm (Blatt) Hamburger Kunsthalle, Kupferstichkabinett Inv. Nr.: 1923-307 Collection: KK Zeichnungen, Italien, 15.-19. Jh. © Hamburger Kunsthalle / bpk Foto: Christoph Irrgang

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