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Georg Christoph Kilian, Radierer, Verleger
Franz Anton Veith jr., Augsburg, Verleger

Bildnis Giovanni Francesco Penni, 1797

In Kilian, Georg Christoph: Allgemeines Künstlerlexikon, Augsburg 1797, Bd. 3, vor S. 61

Das Künstlerporträt befindet sich im 1797 in Augsburg erschienenen "Allgemeinen Künstlerlexikon", das nicht weniger als 223 Künstler mit Lebensbeschreibungen und jeweils einem Bildnis enthält.(Anm. 1) Das Lexikon besteht aus vier Teilbänden, die jeweils mit einem Titelblatt beginnen. Während der Autor oder die Autoren der biographischen Texte nicht explizit aufgeführt sind, ist als Urheber der Porträts stets Georg Christoph Kilian genannt.(Anm. 2) Da dieser bei Drucklegung schon sechzehn Jahre tot war, muss die Edition von anderer Hand erfolgt sein. Genauere Angaben hierzu sind schwierig, da der Band keinerlei Vorwort oder Widmung enthält.
Die Auswahl der Künstler umfasst einen Zeitraum vom Ende des 15. Jahrhunderts bis ca. 1750, wobei die Personen - es handelt sich überwiegend um Maler - alphabetisch angeordnet sind. Die Bildnisse sind stets in ein Oval eingebunden und lediglich in radierten Umrisslinien ausgeführt. Auf 51 Blättern ist Kilian als Radierer angegeben, auf weiteren sechs als Herausgeber. Dies lässt aber nicht zwingend den Schluss zu, dass die anderen Blätter - trotz bisweilen erkennbarer Qualitätsschwankungen - von verschiedenen Händen ausgeführt sind.(Anm. 3) Eine überzeugende Händescheidung ist aufgrund der reduzierten Umrisslinien schwierig. Die klar auf vier Titelblättern genannte Autorschaft Kilians spricht indessen nachdrücklich für dessen Autorschaft, mindestens für dessen Verantwortung etwa im Sinne einer Gesamtleitung. Formale Unterschiede in den Bildunterschriften sind zwar erkennbar, doch finden sich diese selbst auf von Kilian signierten Blättern. Dies könnte auch auf einen Konzeptionswechsel bei dem sicher langwierigen Projekt zurückzuführen sein.(Anm. 4)
Kilians Künstlerlexikon ist keines der herausragenden Werke in der reichen Geschichte von Serien mit Künstlerdarstellungen. Dennoch ist das Buch aufgrund seiner relativ günstigen Produktionsweise (Umrisslinienradierungen sind deutlich günstiger als Kupferstiche) für eine größere Käuferschicht erschwinglich gewesen. Es trug damit zur besseren Kenntnis von Künstlerbildnissen bei. Der Nutzen des Lexikons liegt zudem in seinen textlichen Informationen, bei denen die häufigen Angaben zu Reproduktionsstichen von besonderem Interesse sind.

David Klemm

1 Die Folge fand bislang relativ wenig wissenschaftliche Beachtung. Wichtig ist der Beitrag von Frigga Föll in "Platz da im Pantheon. Künstler in gedruckten Porträtserien bis 1800". Veröffentlichungen des Zentralinstituts für Kunstgeschichte in München, Bd. 45, hrsg. von Annalena Döring, Franz Hefele, Ulrich Pfisterer, Passau 2018, S. 512-515 (Kat. 120).
2 Ebd., S. 515.
3 Ebd., S. 513.
4 Ebd., S. 515. Auf einigen Radierungen sind oben links Reste von alten Nummern erkennbar. Offenbar wurden einige Radierungen auch in anderen Kontexten verwendet.

Details zu diesem Werk

Umrisslinienradierung 88mm x 63mm (Platte) 165mm x 105mm (Blatt) Hamburger Kunsthalle, Bibliothek Inv. Nr.: kb-684-140 Sammlung: KK Druckgraphik, Deutschland, 15.-18. Jh.

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