Marie Auguste Delvaux, Stecher
nach François-Édouard Picot, Maler, Erfinder
Imprimerie de Jules Didot Ainé, Drucker
Verlag der J.G. Cotta'schen Buchhandlung, Stuttgart und Tübingen, Verleger
Treuttel & Wuertz, Paris, Verleger

Raffael und die Fornarina / "RAPHAËL ET LA FORNARINA", 1825

In: "ALMANACH DES DAMES [...]", Tübingen und Paris 1826, o. S., Tafel 4

Der vorliegende Kupferstich von Marie Auguste Delvaux erschien Ende 1825 in Tübingen und Paris im Almanach des Dames pour l’An 1826. Die kleine Graphik gibt ein heute verschollenes Gemälde François-Édouard Picots, das mit einer Pinselzeichnung von 1819 vorbereitet wurde, wieder. Das Gemälde befand sich ehemals in der Sammlung Franz Erwein von Schönborns auf Schloss Pommersfelden (Anm. 1) und wurde 1822 als dessen Leihgabe auf dem Salon in Paris ausgestellt. (Anm. 2) Die Komposition zeigt den ein Zeichenbrett auf den Knien haltenden Raffael und die Fornarina in inniger Umarmung unterhalb einer
Skulptur Amors mit dem Bogen. Links im Hintergrund blickt man auf die Casina di Raffaele im Park der Villa Borghese (vgl. Inv.-Nr. kb-2020-406g-4).
Picots populäres Gemälde wurde schon 1824 von François Garnier in Kupfer gestochen (Anm. 3) und 1822 (Anm. 4) bzw. 1828 von Étienne Achille Réveil als Radierung im dritten Band des von Jean Duchesne d. Ä. herausgegebenen Musée de peinture et de sculpture reproduziert. (Anm. 5) Die hier vorliegende Wiedergabe des Bildes von Picot durch Delvaux ist in der Reihe sicher die ungenaueste, doch wird sie zweifellos durch die Einbindung in den Almanach des Dames, der in hohen Auflagen gleichzeitig sowohl in Paris bei Didot, wie in Tübingen bei Cotta herauskam und vertrieben wurde, neben dem späteren Blatt von Achille Réveil, die weiteste Verbreitung gefunden haben.
Andreas Stolzenburg

Reifenscheid 1991, S. 404–405, Nr. V,5

1 Bott 1993, S. 115–117; Wehner 2015.
2 Ausst.-Kat. Paris 1822, S. 114, Nr. 1026 („Le site représente une petite maison existant encore au portes de Rome, et qui fat habitée par Raphaël.“).
3 Ausst.-Kat. Paris 1983, S. 208, Nr. 295. Garniers Kupferstich war auf dem Salon 1824 zu sehen.
4 Annales du Musée […] 1822, Bd. 2, S. 51–52, Taf. 30.
5 Duchesne 3, 1828, Taf. 215; Réveil 1837, Taf. 10. Höper 2001, S. 513, Nr. J 2.1, Abb. 548; Wehner 2015, Abb. 1–2; Brandt/Hefele/Lehner/Pfisterer 2021, S. 265–267, Nr. 53, mit Abb. 53a auf S. 266 (Beitrag Hanna Lehner).

Details zu diesem Werk

Kupferstich 78mm x 61mm (Bild) 120mm x 84mm (Blatt) Hamburger Kunsthalle, Bibliothek. Erworben 2020 von La Boutique du village du livre, Sablons/Gironde mit Mitteln des Fördervereins „Die Meisterzeichnung. Freunde des Hamburger Kupferstichkabinetts e.V.“ Inv. Nr.: kb-2020-489g-5 Sammlung: KK Druckgraphik, Frankreich, 19. Jh. © Hamburger Kunsthalle / bpk Foto: Christoph Irrgang

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