Endre Tót

"TÓTal zerOs (1973-1977) for everybody, nobody and me", 1977

Köln, Edition Hundertmark, 1977

Mit Tótal Zeros liefert Tót in mehrfacher Hinsicht eine Manifestation seines künstlerischen Programms. Zum einen spielt er mit dem Postkartenformat auf die Mail Art an, über die er zu der Zeit, als er noch in Ungarn lebte, mit der westlichen Kunstszene in Kontakt treten konnte; zum anderen verschmelzt er im Titel sein künstlerisches Programm mit seinem Namen, der durch den Akzent auf dem „o“ in dem Wort „Tótal“ in Erscheinung tritt. Die Beschäftigung mit Zero, der Null, als Auseinandersetzung mit dem Nichts, der Nullaussage, der leeren Fläche ist in Tóts künstlerischem Schaffen seit den frühen 1970er Jahren präsent. Auf den in eine kleine Mappe gelegten Seiten seines Buches spielt er verschiedene, Lautspiele und Formen visueller Poesie aufgreifende Möglichkeiten durch, die insbesondere von der Null ausgehen, die mal als Ziffer, mal in Buchstaben wiedergegeben ist. Damit rekurriert der Künstler wiederholt auf das Konzept von Zero. Mit der Entscheidung für eine offene anstelle einer gebundenen Buchform unterstreicht Tót zudem die Einbeziehung eines Gegenübers, an das die auf den Buchseiten zumeist mit „you“ formulierten Aussagen gerichtet sind und dem so, wie die Karten bei einem Kartenspiel, die einzelnen Seiten direkt ausgehändigt werden können.
Viola Hildebrand-Schat
In many respects, Tót delivers with Tótal Zeros a manifesto for his artistic programme. With the postcard format, for example, he alludes to Mail Art, which enabled him to make contact with the Western art scene while he was still living in Hungary. And in the book’s title he fuses his artistic programme with his own name by adding an accent in the word “Tótal”. A preoccupation with the idea of zero – with nothingness, with statements devoid of meaning, with empty space – has been evident in Tót’s works since the early 1970s. On the pages of his book, which take the form of post ¬ cards arranged in a small folder, he plays variations on sounds and shapes like those found in visual poetry, all having to do with the zero, either as a digit or spelled out. The artist thus repeatedly comes back to the concept of zero. By opting for loose pages instead of a bound book, Tót in addition underscores the involvement of an interlocutor, who is addressed in the many “you” statements and to whom the pages can be handed just like cards in a deck.
Viola Hildebrand-Schat

Details zu diesem Werk

Hamburger Kunsthalle, Bibliothek Inv. Nr.: kb-1985-940k Sammlung: KK Druckgraphik, 20.-21. Jh.

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