Ben Vautier, Erfinder

"Moi, Ben je signe", 1975

Bruxelles, Lebeer Hossmann, 1975

Mit Moi, Ben je signe deklariert Ben Vautier alle die von ihm zur „totalen Zeitschrift“ zusammengestellten Materialien, unbesehen ihrer Heterogenität, zur Kunst. Dazu gehören der die Zeitschrift aufnehmende, vorderseitig wie eine Schultafel gestaltete Karton und das sonst zum Einwickeln von Lebensmitteln verwendete Papier des Umschlages ebenso wie die Stempel und Aufkleber, die Rasierklinge, Spiegelscherbe und Schallplatte, die an verschiedenen Stellen in die Zeitschrift eingeklebt sind. Nicht weniger heterogen sind die mit einfachsten Verfahren vervielfältigten Texte des Künstlerbuchs, die neben autobiographischen Versatzstücken Konzepte, Manifeste und Notizen des Künstlers umfassen. Eine Erklärung für die Vielfalt findet sich in der am Beginn eingefügten handschriftlichen Notiz. Zu lesen ist dort, dass der Künstler sein Forschungsfeld ausgeweitet und die Grenzen von Schrift, Malerei und Skulptur aufgehoben habe. Es sind zugleich die Richtlinien seines Schaffens im Umfeld der Fluxus-Bewegung, der er 1963, also im Jahr der Konzeption seines Livre total, beitrat.
Viola Hildebrand-Schat
With Moi, Ben je signe, the artist Ben Vautier declares all the materials he has compiled into his “total magazine”, regardless of their heterogeneous nature, to be art. These items include the box holding the magazine, whose front side is designed to look like a school blackboard, the paper out of which the magazine’s cover is made, otherwise commonly used to wrap food, and also the stamps and stickers, razor blade, mirror shard and record album that are pasted onto various pages in the magazine. No less heterogeneous are the texts reproduced with the simplest of means for the artist’s book, which include autobiographical set pieces as well as concepts, manifestos and the artist’s notes. A handwritten note inserted at the beginning of the magazine explains the reason for all the variety. The artist writes that he has expanded his field of research, suspending the boundaries between writing, painting and sculpture. These notes at the same time represent the guidelines for his artistic work in the context of the Fluxus movement, which he joined in 1963, the same year he conceived his Livre total.
Viola Hildebrand-Schat

Details zu diesem Werk

Offsetdruck Hamburger Kunsthalle, Bibliothek Inv. Nr.: kb-1977-2279k Sammlung: KK Druckgraphik, 20.-21. Jh.

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