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Adam von Bartsch, Radierer
nach Rembrandt Harmensz. van Rijn, Zeichner
Nicolaes Maes, ehemals zugeschrieben, Zeichner
Artaria und Compagnie, Verleger

Vor einem Tisch sitzende alte Frau, die in einem Buch liest, welches auf ihrem linken Bein aufliegt, 1786 - 1793 (1783 radiert)

In: " RECUEIL D' ESTAMPES d'après les DESSEINS ORIGINAUX, qui se trouvent à la Bibliotheque I. & R. de Vienne [...]", Wien und Mainz o.J. [vor 1794], Tafel 1

Die reproduzierte Zeichnung befindet sich in der Albertina, Wien (Inv.-Nr. 8835).

Adam von Bartsch stellte seine Arbeiten häufig zu sog. "Recueils" (dt. Galeriewerke) zusammen, dabei handelt es sich um größere Sammelwerke, die sich bei Bedarf binden ließen. Das Erscheinungsjahr des gebundenen, undatierten Recueils aus der Sammlung des Kupferstichkabinetts der Hamburger Kunsthalle (bei Rieger unter RDBI 1 verzeichnet) lässt sich zwischen 1786 und 1793 eingrenzen, da der Verlag Artaria in den Jahren 1785/86 die Platten von Bartsch erwarb und 1794 eine erweiterte Neuausgabe mit leicht verändertem Titel erschien.
Bereits vor dem Verkauf der Platten brachte Adam von Bartsch im Eigenverlag sechs einzelne sog. "Cahiers" (dt. Hefte) mit Reproduktionen nach Zeichnungen der Hofbibliothek heraus. Das später von Artaria verlegte Recueil im Umfang von 39 Blatt folgt der Erscheinungschronologie der sechs Cahiers. Deren Käufern bot Artaria vermutlich auch die Möglichkeit, das Titelblatt der Gesamtausgabe separat zu erwerben, um es gemeinsam mit den Einzelblättern binden zu lassen.

Bartsch reproduzierte in dem vorliegenden Recueil in sechs Abschnitten Zeichnungen nach Künstlern, die sich im Bestand der Wiener Hofbibliothek (heute Österreichische Nationalbibliothek) befanden. Nach damaligem Forschungsstand handelte es sich bei den ersten fünf Abschnitten um folgende Künstler:
-Rembrandt van Rijn
-Francesco Barbieri, gen. Guercino
-Raymond Lafage
-Parmigianino (eigentlich Francesco Mazzola)
-Albrecht Dürer
Im letzten Abschnitt finden sich abweichend Reproduktionen nach Zeichnungen mehrerer Künstler (Federico Barocci, Federico Zuccari, Annibale Carracci, Guido Reni, Guido Cagnacci (auch Canlassi), Luca Giordano).
Die Zuschreibungen sind nach aktuellem Forschungsstand teilweise jedoch aberkannt, umstritten oder geändert.
Alle reproduzierten Zeichnungen befinden sich heute in der Sammlung der Albertina in Wien.

Das im Kupferstichkabinett der Hamburger Kunsthalle befindliche Recueil befand sich einst in der Sammlung von Dr. Alfred Ritter von Pfeiffer (1858-1913), Sektionsrat aus Wien, dessen Exlibris sowie Sammlungsetikett sich auf dem Verso des Einbandes befinden (vgl. Inv.-Nr. kb-1967-779-41).


Alina Bakowski

Vgl. grundlegend Rieger, Rudolf: Adam von Bartsch (1757-1821). Leben und Werk des Wiener Kunsthistorikers und Kupferstechers unter besonderer Berücksichtigung seiner Reproduktionsgraphik nach Handzeichnungen. Mit einem Abriß zur Geschichte und Entwicklung der Zeichnungsreproduktion im 18. und 19. Jahrhundert, einem Catalogue raisonné der Druckgraphik und der Handzeichnungen Bartschs sowie einem Verzeichnis seiner Schriften, Manuskripte, Autographen und der archivalischen Quellen, Petersberg 2014, 2 Bde., hier Bd. 1, S. 115f. und Bd. 2, S. 482f.

Details zu diesem Werk

Radierung und Aquatinta sowie Schleifmittel (Bordürenfüllung) 168mm x 128mm (Bild) 228mm x 192mm (Platte) 500mm x 360mm (Blatt) Hamburger Kunsthalle, Bibliothek Inv. Nr.: kb-1967-779-2 Sammlung: KK Druckgraphik, Deutschland, 15.-18. Jh.

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