Kein Bild vorhanden

Friedrich Brandt, Fotograf
Hans Brüggemann, Bildhauer
nach Albrecht Dürer, Entwerfer, Holzschneider
Theodor Herzbruch, Flensburg, Drucker, Verleger

"Christus gebunden vor Caiphas.", 1866

In: "Der Altarschrein der Domkirche in Schleswig. [...] photographirt von Friedrich Brandt. [...]"; Flensburg 1866, Erste Lieferung, Taf. 7

Brandts Publikation ist von entwicklungsgeschichtlicher Bedeutung, handelt es sich doch um eines der frühesten bebilderten Bücher zu einem norddeutschen Kunstwerk. Der Fotograf gab wiederholt Bilderfolgen zum Bordesholmer Altar heraus - hierin spiegeln sich technische Entwicklungen und ein verstärktes Interesse des Publikums.

Die Darstellung des Christus vor Kaiphas wurde von Brüggemann augenscheinlich teilweise aus der Kleinen Passion von Albrecht Dürer von 1510 entnommen. Besonders der Soldat zur Linken Jesu, der seinen rechten Arm angewinkelt in die Höhe streckt, ist ein erkennbares Zitat des 14. Blattes besagter Passion.
Hierbei ist jedoch festzustellen, dass Brüggemann bei allen Anlehnungen an Dürers Passion lediglich einzelne Figuren zitiert, meistens jene, die sich um Christus herum befinden oder diesen selbst. Die restliche Komposition der Szenen bleibt originell, wobei bestimmte Entscheidungen zur Komposition offensichtlich aufgrund der Übertragung einer zweidimensionalen Darstellung in ein dreidimensionales, jedoch in der Tiefe begrenztes Medium- wie es die fast schon reliefartigen Holzeinsätze des Schaukastens des Schleswiger Altarschreins sind- getroffen wurden.

Bianca Schulz / David Klemm

Vgl. Schoch / Mende / Scherbaum (Hg.): Albrecht Dürer. Das druckgraphische Werk, Bd. 2, München u.a. 2002, S. 307, Kat.-Nr. 199

Vgl. hierzu Inv.-Nr. 73890, 73939, 10716 und kb-1915-515-14.

Details zu diesem Werk

Fotografie; auf Karton fest aufgezogen, Holzschnitt (Rahmung) 101mm x 78mm (Bild) 211mm x 137mm (Blatt) Hamburger Kunsthalle, Bibliothek Inv. Nr.: kb-1915-525-8 Sammlung: KK Fotografie , CC-BY-NC-SA 4.0

Wir sind bestrebt, die Art und Weise zu hinterfragen, wie wir über Kunst und unsere Sammlung sprechen und diese präsentieren. Daher freuen wir uns über Ihre Anregungen und Hinweise.

Feedback