Die vorliegende Graphik bezieht sich auf ein ehemals Raffael zugeschriebenes, um 1512 ausgeführtes Gemälde, die sog. "Madonna del Diadema" (Öl auf Pappel, 68 x 48,7 cm, Paris, Musée du Louvre, Inv.-Nr. 603). Die Forschung schreibt das Bild heute Raffaels Werkstatt zu. Ikonographisch ist die Madonna mit dem Diadem mit der "Madonna di Loreto" verwandt; bei beiden handelt es sich um den sogenannten Typus der "Madonna del Velo", also der Madonna mit einem Schleier. [1]

Die Abbildung entstammt einem Album mit Umrissradierungen Achille Réveils nach Werken Raffaels. Sie sind allesamt unter dem Verleger Audot in der Zeit von 1829 und 1834 erschienen: "Les Amours de Psyché d'après Raphael" (Paris 1832); "Les Loges du Vatican, Sujets Peints a Fresque [...]" (Paris 1833); sowie "Musée de Peinture et de Sculpture [...] de l'Europe" (Paris 1829-1834), welches in 15 Bänden erschien und auch die Radierungen der vorangenannten Bände zeigt. Die Blätter wurden ausgeschnitten und mit gekürzten Seiten in das neue Album gebunden. Die Reihenfolge entspricht nicht derjenigen der Vorlagen.

Bianca Schulz/ Klara Wagner

[1] Vgl. Jürg Meyer zur Capellen: Raphael. A Critical Catalogue of His Paintings. The Paintings. Volume II: The Roman Religious Paintings, ca. 1508-1520. Landshut 2001, S. 251-254, A9

Details zu diesem Werk

• Beschriftung

  Beschriftung: Oberhalb der Darstellung in der Mitte nummeriert: "Tavola 639."; unterhalb der Darstellung links bezeichnet: "Raphael p."; rechts davon nummeriert: "13."; unterhalb davon bezeichnet: "LA VIERGE AU LINGE. / LA VERGINE DAL LENZUOLO."

• Werkverzeichnis

  Höper D 25.7

• Provenienz

  Geschenk von H. Caesar 1904.