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Max Klinger, Lithograph
C. G. Röder, Leipzig, Drucker
Amsler & Ruthardt (Gebr. Meder), Berlin, Verleger

Zierleiste mit Wüstenszene (rechte Hälfte der Darstellung), 1894

In: "BRAHMS-PHANTASIE. EINUNDVIERZIG STICHE / RADIERUNGEN UND STEINZEICHNUNGEN ZU COMPOSITIONEN VON JOHANNES BRAHMS", Opus XII, Berlin 1894, S. 31

Klinger vollendete die "Brahms-Phantasie" 1894 nach fast zehnjähriger Schaffensphase. Die ersten Ideen für den Zyklus entstanden bereits 1885/86 während seiner Zeit in Paris. Der umfangreiche Opus XII enthält 18 Radierungen und 32 Lithographien. Die ersten fünf Exemplare erschienen ohne Titelblatt im Eigenverlag, darauf folgte eine zweite Auflage mit 150 Exemplaren bei Amsler & Ruthardt.
Die Begeisterung für Musik ließ der Künstler häufig in seine grafischen Zyklen einfließen. Offensichtlich wird dies an den Opusnummern seiner Folgen sowie der Wahl einiger Titel (bspw. "Accorde"). Seine große Bewunderung für Johannes Brahms (1833-1897) brachte Klinger schon 1880 in der Widmung zu "Amor und Psyche" (vgl. Inv.-Nr. kb-1929-430-1 bis kb-1929-430-93) zum Ausdruck und erlangte dadurch die Aufmerksamkeit des Komponisten. Aus einem Briefwechsel zwischen Brahms, seinem Verleger Fritz Simrock und Max Klinger entstand schließlich die Idee der "Brahms-Phantasie".
Der Zyklus lässt sich in zwei Teile gliedern, denen jeweils ein Titelblatt vorangestellt ist. Das Blatt "Accorde" (vgl. Inv.-Nr. kb-1894-256-1) leitet den ersten Teil ein, der fünf von Klinger eigens gewählte Lieder aus verschiedensten Opera Brahms' enthält und von einer unglücklichen Liebe erzählt. Mit der "Evocation" (vgl. Inv.-Nr. kb-1894-256-19) beginnt der zweite Teil, die mythische Geschichte der Leiden des Prometheus, welche auf Brahms Vertonung des „Schicksalsliedes“ von Friedrich Hölderlin verweist.

Alina Bakowski

Vgl. Staatliche Kunsthalle Karlsruhe (Hrsg.): Max Klinger. Die druckgraphischen Folgen, Ausst. Kat. Karlsruhe 2007, S. 126-135; Karin Meyer-Pasinski: Max Klingers Brahmsphantasie, Univ. Diss. Frankfurt Main 1982.


Für die linke Hälfte der Darstellung vgl. Inv.-Nr. kb-1894-256-34.

Details zu diesem Werk

Federlithographie 262mm x 25mm (Bild) 361mm x 431mm (Blatt) Hamburger Kunsthalle, Bibliothek Inv. Nr.: kb-1894-256-35 Sammlung: KK Druckgraphik, Deutschland, 19. Jh.

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