Meister B mit dem Würfel, Stecher
nach Michiel Coxcie (auch: Coxie), Zeichner, Erfinder
nach Raffael, eigentlich Raffaello Santi oder Sanzio, (?), Zeichner, Erfinder
Pietro (?) d'Atri, Drucker
Anonym (italienisch, 19. Jh.), Verleger

Toilette der Psyche, um 1830 (?)

in: "LA FAVOLA DI PSICHE [...]", Rom o.J., Tafel 9

Bei der vorliegenden Ausgabe handelt es sich um einen italienischen Nachdruck der "Favola di Psiche" aus dem 19. Jahrhundert. Weder Verleger noch Erscheinungsjahr sind angegeben. Da weitere Werke des genannten Druckers Pietro (?) d'Atri aus den späten 1830er Jahren bzw. um die Jahrhundertmitte datieren, ist davon auszugehen, dass auch die vorliegende Ausgabe aus dem zweiten Drittel des 19. Jahrhunderts stammt. Die ursprüngliche Fasung wurde von Meister B mit dem Würfel und Agostino Veneziano nach Michiel Coxcie (der seinerseits möglicherweise von Entwürfen Raffaels beeinflusst war, welche er in Rom gesehen haben könnte) gestochen. Wohl unter Verwendung der in der Zwischenzeit durch Francesco Villamena übergangenen Originalpatten wurde 1774 durch Carlo Losi eine Neuauflage gedruckt, eine weitere Auflage von Lorenzo Lazzari im Jahr 1814.

Die vorliegende Tafel war ursprünglich Tafel 10 in der Ausgabe des 16. Jahrhunderts. An Stelle dessen ging der Tafel eine Darstellung von Psyche in Amors Armen voraus. Möglicherweise wurde die entsprechende Platte in der vorliegenden Ausgabe nicht mit abgedruckt und die folgenden Platten übergangen, um eine im Vergleich mit dem Original unverändert fortlaufende Nummerierung zu suggerieren. Die Platten in der vorliegenden Ausgabe weisen jeweils zwei Nummern am unteren linken Plattenrand auf; bei der vorliegenden Tafel fällt auf, dass die linke der beiden Nummern nurmehr unleserlich ist - da sich die linke Nummer jeweils im schraffierten Bereich neben den Schrifttafeln befindet, dürfte es nur schwer möglich gewesen sein, diese gänzlich zu entfernen, ohne die Schraffur zu beschädigen. Jedoch sind auch bei den folgenden Platten die linken Nummern teils sehr schwer lesbar, was dafür spricht, dass das Auslassen von Tafeln im Vergleich zur ersten Ausgabe überspielt werden sollte. Möglicherweise erschien die ausgelassene Tafel den Herausgebern des 19. Jahrhunderts zu explizit erotisch, da hier Psyche und Amor im Vollzug des Liebesaktes abgebildet werden.

Klara Wagner

Details zu diesem Werk

Kupferstich 198mm x 226mm (Bild) 201mm x 233mm (Platte) 234mm x 307mm (Blatt) Hamburger Kunsthalle, Bibliothek Inv. Nr.: kb-1889-1934-10 Sammlung: KK Druckgraphik, Italien, 15.-19. Jh.

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