Jules Louis Fréderic Villeneuve, Zeichner
G. Muller (Müller) (?), Stecher (der Schrift)
Godefroy Engelmann, Werkstattleiter, Drucker, Verleger
Titelvignette mit Reitergefecht, 1824
In: "LETTRES sur la Suisse", 21 Blätter, Zweiter Teil (Bistum Basel), Paris 1824, Titelblatt
Nach der Französischen Revolution und dem damit einhergehenden Verlust des Fürstbistums, der Bistumsgebiete im Elsass sowie dem Untergang des Bistums Konstanz musste eine Neuordnung der Schweizer Bistümer erfolgen.
Im März 1828 kam es zum Konkordat zwischen dem Heiligen Stuhl und den Ständen Luzern, Bern, Zug und Solothurn. Letzterer wurde zum Hauptsitz bestimmt (vgl. http://www.bistum-basel.ch/Htdocs/Files/v/6887.pdf/Bistum/Geschichte/3_Auf-dem-Weg-zur-Neuordnung.docx.pdf; aus: Anton Hopp: Im Dienst des Heiles - Das Bistum Basel in Geschichte und Gegenwart, Solothurn 1979; aufgerufen am 04.06.20; für allgemeine Informationen zur Diözese Basel sei hier auf das Online-Portal des HLS (Historisches Lexikon der Schweiz) verwiesen: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/011402/2011-10-06/; aufgerufen am 04.06.20). Der zweite Band der "Lettres sur la Suisse" geht mit der Bezeichnung "ANCIEN ÉVÊCHÉ DE BÂLE" und dem darin enthaltenen Verweis auf das "alte" Bistum Basel auf die langwierige Phase der Neuordnung des Bistums zurück, die 1814 begann und 1828 besiegelt wurde. Das Werk wurde 1923 - also inmitten der Übergangsphase - gedruckt. Die Darstellung des Reitergefechts, die durch das Sujet eine Ausnahme im Rahmen dieses Werks darstellt und mit dem Genre der Landschaftsdarstellungen bricht, ist vermutlich ein Verweis auf die politischen Unruhen, die durch die Revolution ausgelöst wurden und auch ihre Spuren in der Schweiz hinterlassen haben.
Katharina Herrmann