Joseph von Führich, Zeichner, Radierer
D. Reimer, Berlin, Verleger
W. Drugulin, Drucker

Golos Hinrichtung, 1834

In: "Bilder zu Tieck's Genovefa", Berlin o. J. (1834), Tafel 13

Die Legende der der zu Unrecht des Ehebruchs beschuldigten Brabanter Gräfin und späteren Heiligen Genovefa (Genoveva) erfreute sich in der Romantik eines breiten Interesses. Große Bedeutung kommt sicherlich Ludwig Tiecks 1799 erschienenemr Drama zu. Bereits 1806 veröffentlichten die Brüder Riepenhausen einen fünfzehnteiligen Zyklus von Kupferstichen. Joseph Führich beschäftigte sich erstmals Mitte der 1820er Jahre in Prag mit dem Thema und schuf dann zwischen 1829 und 1831 eine von ihm selbst entworfene und radierte Folge. Sie erschien erstmals 1831 bei Bohmann in Prag. Bereits 1834 folgte eine Ausgabe bei Reimer in Berlin, aus der das vorliegende Blatt stammt. Für die Beliebtheit der Kompositionen spricht, dass sich fast zeitgleich weitere Ausgaben in Prag und Wien und auch später mehrere Editionen, teilweise in moderner Fototechnik, nachweisen lassen.
Innerhalb von Führichs Entwicklung gilt die Genovefa-Folge als ein früher Höhepunkt vor seiner Abreise nach Italien. der Künstler zeigt sich als souveräner Beherrscher der weitgehend auf Umrisse konzentrierten Darstelluung selbst komplexer Szenen. Der Zyklus zählt sicherlich zu den Höhepunkten der im ersten Drittel des 19. Jahrhunderts sehr populären Umriss-Illustration.

Vgl. Joseph Führich (1800-1876). Von Kratzau nach Wien. Ausst.-Kat. Národní Galerie Prag, Prag 2014, S. 176.



David Klemm

Details zu diesem Werk

Radierung 235mm x 317mm (Bild) 308mm x 444mm (Platte) 372mm x 500mm (Blatt) Hamburger Kunsthalle, Bibliothek Inv. Nr.: kb-1863-85-477-14 Sammlung: KK Druckgraphik, Deutschland, 19. Jh. © Bildarchiv Hamburger Kunsthalle / bpk

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