Carl Ludwig Friedrich Becker
Siesta, 1853
Der Cicerone. Ein Führer durch die Hamburger Kunstausstellung im April und Mai 1856, S. 60: "Carl Becker, in Berlin, zeigt in seiner "Siesta" (40) - zwei schöne Damen, auf weichem Rasen unter einer Platane, die eine mit Lesen, die andere mit Schlafen beschäftigt, - daß er seinen Watteau mit Nutzen und Vorliebe studirt hat. Wie dieser bringt er die elegante und galante Welt in einen leichten, müssigen Verkehr mit der eleganten Natur. Nur dass uns Becker statt des geschornen und bezopften Gartenstyls Le Notre's die freieren Parkanlagen der Gegenwart und statt der hohen gepuderten Toupés, den schweren rauschenden Damastreifröcken und den farbigen Schuhabsätzen der "guten alten Zeit", die zwanglosere Mode der Gegenwart bringt. In der glänzenden Behandlung des Colorits steht Becker seinem Meister nicht nur nicht nach, sondern übertrifft ihn auch noch an Fülle und Wärme."