40JAHREVIDEOKUNST.DE
Ingo Günther
Marcel Odenbach
Bettina Gruber
Maria Vedder
Kurt Raab
Hanno Baethe
Jörg Herold
Norbert Meissner
Volker Schreiner
Angela Melitopoulos

Teil 1 Digitales Erbe: Studienedition zur Videokunst in Deutschland von 1963 bis heute, DVD 7: 1985-1993, 2006

40JAHREVIDEOKUNST.DE – Teil 1 Digitales Erbe: Studienedition zur Videokunst in Deutschland von 1963 bis heute
Hrsg. Rudolf Frieling/Wulf Herzogenrath, Ostfildern 2006

DVD 7: 1985-1993
Ingo Günther, Fünf Fünzig im Dunkel, 1985, 5:50 Min.
Marcel Odenbach, As If Memories Could Deceive me, 1986, 17:35 Min.
Bettina Gruber/Maria Vedder, Der Herzschlag des Anubis, 1988, 4:57 Min.
Kurt Raab/Hanno Baethe/Hans Hirschmüller, Senhsucht nach Sodom, 1988, 14:20 Min.
Jörg Herold, Körper im Körper, 1989, 11:40 Min.
Norbert Meissner, Pfingsten, 1989, 6:30 Min.
Volker Schreiner, Wipe Board, 1989, 2:58 Min.
Angela Melitopoulos, Transfer, 1992, 12:23 Min.
Dellbrügge & de Moll, Video-Theorie 1-4, Remix, Interview, 1992-1993, 25:30 Min. (siehe auch Inv.-Nr. V-1993-28 und V-1994-06)


Marcel Odenbach, As If Memories Could Deceive me, 1986
"Videomaterial der Installation 'Dreihändiges Klavierkonzert für entsetzlich verstimmte Instrumente', 1984, hat Marcel Odenbach zwei Jahre später in diesem Band verarbeitet. Die Installation besteht aus drei Monitoren, das heißt aus drei verschiedenartigen Videobändern und zwei Objekten. Die Tastatur eine Klaviers dient auf allen drei Bildschirmen als die statische Metapher. Innerhalb dieses statischen Objekts entsteht dadurch Bewegung, daß es auf drei verschiedene Arten genutzt wird, von denen jede zusätzlich auf jeweils einem Monitor erscheint. Echte Spannungsfelder werden durch die Folge der Assoziationen erzeugt, die an den jeweiligen Einsatz des Klaviers gekoppelt sind, das heißt mit jeweils einem Bildschirm auf einer einzigen Ebene. Bildfolgen von hektischen Aufnahmen werden auf unterschiedliche Art und Weise in das Instrument eingefügt, doch immer thematisch verbunden. Ich habe ein Klavier als den Grundbestandteil gewählt, weil es, abgesehen von seiner persönlichen Bedeutung, insbesondere in Verbindung mit klassischer Musik, für mich auch Ausdruck und Symbol bürgerlicher Bildungskultur ist. Die atmosphärischen Bilder, die durch die Installation erzeugt werden, haben im besonderen mit Deutschland zu tun" (Marcel Odenbach zit. nach www.medienkunstnetz.de).

Bettina Gruber/Maria Vedder, Der Herzschlag des Anubis, 1988
»Der Herzschlag des Anubis« ist eine Videocollage aus Modellen und Beleuchtungseffekten. Die Vorbilder dieses Videobandes stammen aus der altägyptischen Kultur und von deren mythologische Figuren. Diese werden als Tableaus in Szene gesetzt: »Das Anubis-Charon-Tableau«, »Das Isis und Osiris-Tableau« und »Das Horus-Tableau«. Dabei werden die einzelnen Szenen mit Papiermodellen der Figuren und der mythologischen Gegenstände durch unterschiedliche Skalierung vor einem durch Licht und Schatten inszenierten Hintergrund mit thematischen Stimmungen wie »Die Luft unter den Flügeln«, »Die kreisende Nacht« oder »Der schwarze Schatten« assoziert. Die beiden Videokünstlerinnen Bettina Gruber und Maria Vedder realisieren seit mehreren Jahren gemeinsam Arbeiten" (zit. nach www.medienkunstnetz.de).

Kurt Raab/Hanno Baethe/Hans Hirschmüller, Senhsucht nach Sodom, 1988
Dokumentarfilm

Jörg Herold, Körper im Körper, 1989
Super 8 mm Film übertragen auf Video
"Jörg Herolds Super-8-Film »Körper im Körper« setzt das erzählerische Moment durch extreme Zeitlupe außer Kraft, die Bilder erhalten eine schwer zu beschreibende Substanz und Materialität. Die Sprache, die aus Einzelworten – »Haus«, »Frau«, »Kopf«, »Atem« – besteht, unterstreicht das Gefühl von Dauer, Schwere und Substanz. Die entfesselte Kamera erscheint als Körper, der sich durch die Umwelt tastet und sich auf wenige Dinge, Vorgänge, Perspektiven konzentriert. Die Stimme ihrerseits erscheint wie eine Art innere Zwiesprache, ein Körper im Körper.
Als »Entlassung aus einer Ideologie und Ankunft in der Beliebigkeit« beschrieb Herold die Erfahrung des Zusammenbruchs der DDR. Beim Versuch der Neuverortung stieß er auf die Figur des Kaspar Hauser und begann, die künstlerische Doppelexistenz Hauser-Herold zu entwickeln. »Körper im Körper« erweist sich rückblickend als wichtige Vorstufe des Hauser-Projekts. »Körper im Körper« wurde 1997 auf der documenta X in Kassel gezeigt" (zit. nach www.medienkunstnetz.de).

Norbert Meissner, Pfingsten, 1989
"In einer thematischen Gratwanderung stellt Norbert Meissner hier die Medientechnologie auf die Probe. Das universale Ereignis »Pfingsten« ist der Moment höchster Erkenntnis: technologisch der Augenblick aller Möglichkeiten, d.h. das Rauschen. Der von einer TV-Ansagerin gesprochene Text versucht, eine Hierarchie zu erstellen, die ständig von elektronischen Bildstörungen und Überblendungen vielsprachiger Fassungen des Textes sowie durch Einblenden von Signalbegriffen in verschiedenen Kulturschriften gestört, unterlaufen, zurückgedrängt wird. Eine differenziert zu lesende Arbeit über Wahrheit, Erhabenheit und Medien" (zit. nach www.medienkunstnetz.de).

Volker Schreiner, Wipe Board, 1989
"130 Bildflächenwechsel nehmen den Wipe beim Wort und den Screen beim Bild – und dessen Abbild. Volker Schreiners strukturalistische Studien einer Materialität des elektronischen Bildes und der Immaterialität tradierter Werkstoffe bilden seit Ende der 1980er Jahre eine Art Grundlagenforschung und eine konsistente Werkgruppe. Im Schnitt musikalisch und rhythmisch, im Sujet bei aller Einfachheit immer wieder überraschend komplex, sind diese Videobänder voller blitzartiger Ironie" (Rudolf Frieling, zit. nach www.medienkunstnetz.de).

Angela Melitopoulos, Transfer, 1992
Experimentalvideo

Dellbrügge & de Moll, Video-Theorie 1-4, Remix, Interview, 1992-1993
(siehe auch Inv.-Nr. V-1993-28 und V-1994-06)

Details zu diesem Werk

Farbe und S/W, Ton, DVD, PAL, 134 Min. Erworben 2006 Studienedition 1000 (nicht nummeriert) Inv. Nr.: V-2006-11 Sammlung:

Wir sind bestrebt, die Art und Weise zu hinterfragen, wie wir über Kunst und unsere Sammlung sprechen und diese präsentieren. Daher freuen wir uns über Ihre Anregungen und Hinweise.

Feedback