Vito Acconci
Centers, 1971
Centers, 1971
Acconci zeigt für ungefähr 22 Minuten mit ausgestrecktem Finger direkt auf die Kamera. Er verdeckt im Zeigegestus den Bildraum und die Blickachse, ohne dass er sich selbst sieht. Der geschlossene Bildkreislauf und die Trennung von Auge und Blick, zwei spezifische Merkmale der Videotechnik, werden auf der gestalterischen Ebene thematisiert. Mit einem einfachen Gestus eröffnet Acconci ein komplexes Betrachtungs- und Betrachterverhältnis. »Pointing at my own image on the video monitor, my attempt is to keep my finger constantly in the center of the screen - I keep narrowing my focus into my finger. The result [the TV image] turns the activity around: a pointing away from myself, at an outside viewer.« (Vito Acconci, zit. nach www.vdb.org).
Dirck Möllmann