Jürgen Klauke

Band III, 1984/1985

Band III, 1984/1985

1. Jede Gesellschaft hat ihre Kultur, die sie verdient, 1984, Hamburg, 1:56 Min.
2. In der Tat, 1985, Bonn, 21:54 Min., Akteure: Jürgen Klauke und Arno Steffen,

Jede Gesellschaft hat ihre Kultur, die sie verdient, 1984, Hamburg
"Die 1984 auf dem Kampnagel-Gelände Hamburg und ebenfalls in der Kunsthalle zu Kiel stattfindende Performance gleicht eher einem "Tablau Vivant" als einer Aktion, in dem die zu einer Wasserinstallation inszenierten Gegenstände mit musikalischem Sound und Dias (Arno Steffen) ein Gesamtbild ergeben. Klauke hat dazu einen Wasserspiegel von circa 10 mal 10 Metern angelegt und im Hintergrund 30 von je einem geöffneten schwarzen Herrenschirm abgedeckten Stühle in der Diagonale zu den Zuschauern angeordnet. Gummischläuche laufen von der Decke in zwei auf Stelzen placierten Metalleimer, die beständig überlaufen und den Wasserspiegel anheben. Im relativ dunklen Interieur dieser großen loftartigen Halle sticht ein großer, gelber Lichtkegel auf dem Boden vor der Szenerie ins Auge, der Erwartungen eines bevorstehenden Ereignisses, Redners oder Gastes weckt. Sonstige, einzige Lichtquellen stellen die Diaprojektoren dar, welche ästhetisierte Werbung und Schreckensbilder von Gewalt- und Menschenmassen-Szenen an eine Wand projiziert zeigen. Die Klänge von verschiedenen, elektronisch verfremdeten Hymnen bilden dazu ihr musikalisches Pendant.“ (Lilian Haberer, zit. nach www.museenkoeln.de/museum-ludwig)

In der Tat, 1985, Bonn, 21:54 Min.
Akteure: Jürgen Klauke und Arno Steffen,
"In der Tat" ist eine Persiflage auf Politikergebaren oder allgemeiner: auf zu Ritualen verkommene Gesten zwischen Menschen im Rampenlicht und ihrer Scheinwelt. Zwei Akteure, Jürgen Klauke und Arno Steffen im Anzug haben auf Chefsesseln an der Bühnenseite Platz genommen und wiederholen nun unendlich oft dasselbe Begrüßungszeremoniell: sie gehen aufeinander zu, schütteln sich die Hände, lächeln kamerafreundlich zum Publikum, besiegeln ihr Händeschütteln mit einem Handschlag, dann küssen sie sich mit Zungenkuß, ohrfeigen sich einmal gegenseitig und gehen wieder auseinander, natürlich mit gegenseitiger Geste, die "dem anderen den Vortritt lassen" signalisiert. Zu dieser Szenerie ertönt laute Radiowerbung und im Hintergrund werden auf Großleinwand Begrüßungen von Diplomaten und Staatsoberhäuptern aus aller Welt sowie Menschenmassen projiziert, zwei Elemente, die Klauke bevorzugt in seinen Performances der 80er Jahre integriert. ... Diese Arbeit Klaukes fand 1985 mehrmals anläßlich der Kulturwoche Bonn wie auch im Kölnischen Kunstverein, Köln und im Westfälischen Kunstverein, Münster statt." (Lilian Haberer, zit. nach www.museenkoeln.de/museum-ludwig)

Details zu diesem Werk

Farbe und S/W, Ton, U-Matic, PAL, 23:35 Min. Erworben 1998 Courtesy 235 Media Inv. Nr.: V-1998-15 Sammlung:

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