Honoré Daumier

Ratapoil, 1851 (Modell), 1925 (Bronze)

Details zu diesem Werk

Beschriftung: Plinthenkante hinten rechts: "Alexis RUDIER" / "Fondeur. PARIS." [Gießerstempel]; Plinthenkante hinten links: "7 / 20" [Gussauflage]

Beschriftung fremd: Aufkleber auf der Unterseite (ausgefüllt handschriftlich in blauer Tinte): "ALEX MAGUY / GALERIE DE L'ÉLYSÉE 69 Fg Saint-Honoré, PARIS 8e / ARTISTE: DAUMIER / TITRE: "Le Ratapoil" / RÉF Bronze n° 7/20 H: 45 cm / n° de Ref: 820 ANNÉE:"; Aufkleber weiß, rechteckig handschriftlich mit Kuli in Blau bezeichnet: "72"; Seitenkante der Plinthe innen; Rest von Aufkleber mit einer dünneren und einer dickeren blauen gedruckten Rahmenlinie

Honoré Daumier (1808 - 1879), 1851 (Modell) (1); Guß durch Gießer Alexis Rudier, Paris, vermutlich 1925 o. 1929 - ? (2); [...] (3); Alex Maguy, Galerie de L'Èlysée, Paris, frühestens ab 1955 - ? (4); [...] (5); Kunsthandlung Wildenstein & Co, New York., ? - 1985 (6); Ankauf von dort mit Mitteln der Campe'schen Historischen Kunststiftung, 1985 (7)

1) Der Standort des originalen Ton-Modells ist heute ungeklärt. Eventuell ist es zerstört. Heute sind zwei original vom Ton-Modell abgenommene Gipsabgüsse bekannt. Sie befinden sich in der Albright-Knox-Gallery, Buffalo, und in einer Genfer Privatsammlung. 1969 waren 55 Güsse von diesem Werk bekannt. 1891 wurde eine erste Gussserie angefertigt, 1925/1929 eine weitere durch Rudier, die offenbar von Henry Bing in Auftrag gegeben worden war. Weitere Editionen entstanden 1959 und 1960 von der Gießerei Valsuani. Zudem sind auch Fälschungen dieses Werkes bekannt.

2) Siehe hierzu die Bezeichnung auf der Plinthenkante hinten rechts: Alexis RUDIER / Fondeur. Paris. Es ist der 7 Guss von insgesamt 20 Güssen. Zudem Sammlungskat. Washington (National Gallery of Art) European Culture of the nineteenth century, Hrsg. von Ruth Butler and Suzanne Glover Lindsay, New York / Oxford 2000, S. 1189-1197 und Gottlieb Leinz, Posthume Güsse in Deutschen Museen, in: Ursel Berger, Klaus Gallwitz und Gottlieb Leinz: Posthume Güsse. Bilanz und Perspektiven, Berlin u. München 2009, S. 44 - 57, hier S. 45f. Eine weitere Datierung dieser Gussserie ist das Jahr 1929: Jacques de Caso Honoré Daumiers "Ratapoil" und die Untersuchungen der beiden Gipsexemplare, in: Jahrbuch der Berliner Museen 26, 2004, S. 249 - 283, hier S. 253 und 273.

3) Bislang unbekannte Provenienz/en.
4) Siehe hierzu das am Objekt vorgefundene Galerieetikett.
5) Bislang unbekannte Provenienz/en.
6) Inventarbuch: 1972/1 - 1997/23 Plastik + Medaille, S. 140.
7) wie 6). Die Ankaufssumme belief sich auf 40.000 $.

Die Grundproblematik bei diesem Kunstwerk besteht darin, die verschiedenen Güsse festzustellen und deren jeweilige Herkunft zu klären.
Ein Exemplar der Auflage wurde am 03.07.1973 bei Sotheby & Co., London, für 7.500 brit. Pfund versteigert. Der Zuschlag ging an M. de Bolton (#### - ####) (vgl. Sotheby & Co, Impressionist and Modern Paintings and Sculpture, 1973, Kat. Nr. 28, S. 63). Hier steht zu den verschiedenen Fassungen folgendes:
"Executed circa 1850 by Daumier in terra-cotta and from this figure Daumier had two orginal plaster casts made by Victor Geoffroy-Dechaume. After Daumier's death one of these plaster casts was used by the founder, Siot-Decauville, in order to make a very small edition of bronzes. This plaster cast was then given by Madame Daumier to Armand Dayot, which then passed to Arsène Alexandre and later to Roger Milès. Henry Bing then used it to make an edition vor twenty bronzes in 1925, cast by Alexis Rudier."

Weitere Güsse befinden sich im Städel Frankfurt, Kunsthalle Mannheim, Kunstmuseum Wintherthur, Armand Hammer Daumier and Contemporaries Collection, Los Angeles und Museum of Art Philadelphia.

Stand: 12.1.2027, Ulrike Saß; 08.04.2022, Felix Krebs; 03.02.2025, Ute Haug.
Status: in Bearbeitung (die mit # markierten Stellen müssen noch geprüft und ergänzt werden), ungeklärt, bedenklich.

Die Provenienz dieses Werkes konnte im Rahmen vom Deutschen Zentrum Kulturgutverluste, Magdeburg, untersucht werden. Siehe hierz: https://kulturgutverluste.de/projekte/provenienzforschung-fuer-den-bestand-der-skulpturen-und-plastiken-der-hamburger-kunsthalle (zuletzt 03.02.2025).

Zitierweise nachfolgendem Schema: Künstlername, Werktitel, Inv. Nr., Provenienz und Link, sowie Name Bearbeiter*in, letzter Stand und Zugriffsdatum.
Cite according to the following scheme: artist's name, title of work, inv. no., provenance and link, name of editor, last status, as well as date of access.

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Honoré Daumier und seine Zeit, Roger Passeron, 1979, S. 175, 177-178, Abb. S. 175, Abb.-Nr.

Die dritte Dimension. Plastiken, Konstruktionen, Objekte. Bestandskatalog der Hamburger Kunsthalle, Herausgeber: Georg Syamken, 1988, S. 147-148, Abb., Abb. S. S. 16, Abb.-Nr.

Sammlung Neuerer Plastik. Erwerbungen 1985, Georg Syamken, 1986, S. 157, 159, Abb. S. 159, Abb.-Nr.

Daumier; Gl Holtegaard, Gl Holte, 2011, S. 16, 94, Abb. S. 19, Abb.-Nr.

Daumier Sculpture. A Critical and Comparative Study, Jeanne L. Wasserman; Fogg Art Museum, Harvard University, Greenwich Connecticut, 1969, S. 17-21, 161-169, Abb. S. 18-19, 163, Abb.-Nr.

Daumier Sculpteur, Maurice Gobin, 1952, S. 25-33, 294-299, Abb.-Nr. , Kat.-Nr. 61

Daumier et la sculpture, Jean Cherpin, 1979, S. 162-175, Abb.-Nr.

Honoré Daumier. Ratapoil, um 1850/51, Joachim Heusinger von Waldegg; Kunsthalle Mannheim, 1980, S. 10, Abb. S. 11, Abb.-Nr.

Honoré Daumier und die Revolution 1848, Hans-Martin Kaulbach; Herausgeber: Dietrich Grünewald, 2002, S. 99-101, Abb. S. 99, Abb.-Nr.

Honoré Daumiers ´Ratapoil´ und die Untersuchungen der beiden Gipsexemplare, Jacques de Caso (u.a.), 2004, S. 253, Abb.-Nr.

Daumier 1808-1879; Musée des Beaux-Arts, Ottawa, Galeries Nationales de Grand Palais, Paris, The Phillips Collection, Washington, 1999, S. 282, 284-287, Abb.-Nr.

Ein Wortspiel in Bronze, Martina Sitt; Herausgeber: Campe´schen HIstorischen Kunststiftung, 2009, S. 148-157, Abb. S. 148,150,151, Abb.-Nr.

Principales acquisitiones des musées en 1986, 1987, S. 13, Abb. S. 13, Abb.-Nr.

IDEA. Werke. Theorien. Dokumente, Roberto Zapperi, Martin Warncke, Christian Beutler, Helmut Draxler, Anna Kozak, Erwin Panofsky, Michael Diers; Herausgeber: Werner Hofmann, Martin Warnke, 1986, S. 159, Abb., Abb.-Nr.

Karl Marx 1818-1883: Leben, Werk, Zeit, Beatrix Bouvier, Rainer Auts,Peter Brandt, Jürgen Herres, Rolf Hecker u.w.; Herausgeber: Rheinisches Landesmuseum Trier; Trier 2018, 2018, Abb. S. 214, Abb.-Nr.

Bronze Hamburger Kunsthalle, erworben mit Mitteln der Campe’schen Historischen Kunststiftung, 1985 Inv. Nr.: S-1985-16 Sammlung: 19. Jahrhundert © Hamburger Kunsthalle / bpk Foto: Elke Walford

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