Hans Martin Ruwoldt

Bildnis Fritz Flinte, 1932 (Guss 1947)

Dieses ausdrucksstarke Bildnis des Malers Fritz Flinte ist kontrastreich gearbeitet und wirkt so massiv wie dynamisch. Die Kopfhaltung ist ungewöhnlich: Das Gesicht ist nicht frontal ausgerichtet, sondern weist angewinkelt nach oben. Eine fliehende Stirn, eng zusammenstehende Augen, hohe Wangenknochen und ein vorspringendes Kinn bestimmen das stark modellierte Gesicht. Der Kopf ist asymmetrisch gestaltet, die rechte Gesichtshälfte zerfurchter als die linke; das rechte Ohr ist betont, während das linke durch die Frisur verdeckt ist.

Hans Martin Ruwoldt ist vor allem als Bildhauer von Tierplastiken bekannt geworden, seine Arbeiten sind heute noch im Hamburger Stadtbild präsent. Nach einem Studium der Bildhauerei an der Hamburger Kunstgewerbeschule bei Richard Luksch und nach dem Kriegsdienst ließ er sich ab 1920 in der Hansestadt nieder. Seitdem beteiligte er sich an den Ausstellungen der Hamburgischen Sezession, deren Mitglied er 1928 wurde; er befreundete sich mit Karl Ballmer, Fritz Flinte, Willem Grimm, Karl Kluth und Rolf Nesch. Um weiterhin bildhauerisch tätig sein zu können, nahm Ruwoldt auch während der Zeit des Nationalsozialismus Aufträge an. Von 1955 bis 1959 leitete er die Bildhauereiklasse an der Hochschule für Bildende Künste Hamburg.

Josephine Karg

Details zu diesem Werk

Bronze Hamburger Kunsthalle, erworben 1949 Inv. Nr.: S-1949-3 Sammlung: Klassische Moderne © Hamburger Kunsthalle / bpk Foto: Christoph Irrgang

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