Kölner Meister
Thronende Maria mit Kind, um 1330
Details zu diesem Werk
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Beschriftung fremd: Auf der Rückseite innen mittig mit einem Aufkleber mit der Bezeichnung "1936/4" [Inventarnummer HK] versehen
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Kölner Meister um 1330 (1); [...] (2); St. Cäcilie, Bonn-Oberkassel (?), bis 1865 (3); vermutlich als Geschenk an Küster Büsgen (#### - ####), um 1865 - etwa 1910 (h); Nachlassversteigerung Küster Büsgen, um 1910 (4); ?A. Loudwig Schmitz (#### - ####), Spediteur / Schlossermeister, um 1910? (5); [...] (f); vermutl. Sammler Max Gattrun (#### - ####), Köln, ? - 1925 (6); Sammlung Dr. jur. Sigmund Graf Adelmann zu Adelmannsfelden (1876 - 1926), Köln, 16.5.1925 (spätestens) - 26./28,4.1927 (7); Verst. "Sammlung Graf Adelmann", Paul Cassirer / Hugo Helbing, Berlin, 26.-28.4.1927, Los 109 (8); (Kunsthandlung) Max Heilbronner (#### - ####), ? - ? (9); ?Kunstliebhaber Nord-Amerika, 1934/1935? (10); Sammlung Jakob Goldschmidt (Eldagsen 31.12.1892 – 23.12.1955 New York), Berlin, mind. 1930 - 1936 (11); in Sicherungsübereignung an Darmstädter und Nationalbank, 22./28.12.1931 - 11.4.1932 (12); in Sicherungsübereignung an August-Thyssen-Hütte Gewerkschaft GmbH, 11.4.1932 - 23./24.6.1936 (13); Verst. "Kunstbesitz eines Berliner Sammlers" (= Sammlung Jakob Goldschmidt, Berlin), Hugo Helbing, Frankfurt a. M., Kat. 49, 23.-24.6.1936, Los 31 (14); Ankauf von dort mit Mitteln aus der Campe'schen historischen Kulturstiftung, 1936 (15)
1) Es ist zu klären, an welche*n Künstler*in das Werk zuzuschreiben ist. Weiterhin sind ist aufzuklären wann, an wen und zu welchem Preis das Werk verkauft oder anderweitig weitergegeben wurde.
2) Bislang unbekannte Provenienz/en.
3) Schreiben Kirchenvorstand Elmar Wiegelmann an die Direktion der Hamburger Kunsthalle, 12.6.1975 (in Werkakte).
h) Nachdem die Skulptur etwa 1865 auf dem Dachboden der Kirche St. Cäcilia in Bonn-Oberkassel gefunden worden war, wurde sie dem damaligen Küster geschenkt.
4) Wiegelmann, Elmar: Die Pfarrkirche St. Cäcilia Bonn-Oberkassel nach ihrer Renovierung im Jahre 1970, o. O, o. J. (Kopie in Werkakte).
5) Wiegelmann, Elmar: Die Pfarrkirche St. Cäcilia Bonn-Oberkassel nach ihrer Renovierung im Jahre 1970, o. O, o. J. (Kopie in Werkakte).
f) Bislang unbekannte Provenienz/en.
6) Max Gattrun, Domhof, Köln (Maecenas 1927, S. 84).
7) ergibt sich aus 8) und Wiegelmann, Elmar: Die Pfarrkirche St. Cäcilia Bonn-Oberkassel nach ihrer Renovierung im Jahre 1970, o. O, o. J. (Kopie in Werkakte); Regierungspräsident Graf Adelmann, Streitzeuggasse 6, Köln (Maecenas, 1927, S. 84). Adelmann soll die Skulptur für RM 5.000 erworben haben.
8) Aukt.Kat. Sammlung Graf Adelmann, Köln: Gemälde alter Meister des XV. bis XVIII. Jahrhunderts, mittelalterliche und Renaissance-Bildwerke in Holz, Elfenbein usw. […], Paul Cassirer / Hugo Helbing, 26. – 28.4.1927, S. 14 (https://digi.ub.uni-heidelberg.de/diglit/cassirer_helbing1927_04_26x/0039/image,info, zuletzt 7.11.2022, FK); Regierungspräsident Graf Adelmann wird im Maecenas 1927, S. 84 geführt.
9) ergibt sich aus 8). Im Katalog "Max Heilbronner, Victoriastr. 3/4" als Käufer annotiert. Der Zuschlagpreis betrug RM 57.000.
10) Wiegelmann, Elmar: Die Pfarrkirche St. Cäcilia Bonn-Oberkassel nach ihrer Renovierung im Jahre 1970, o. O, o. J. (Kopie in Werkakte). Laut Wiegelmann verkaufte ein Berliner Antiquitätenhändler die Skulptur 1934/35 für 100.000 RM an einen Kunstliebhaber aus Nordamerika, was aufgrund der Eintragung der Skulptur in das "Verzeichnis national wertvollen Kulturguts" nicht umgesetzt werden konnte. Diese Information konnte bislang nicht verifiziert werden und widerspricht bisherigen Kenntnissen.
11) Jakob Goldschmidt war Sohn des Manufakturwarenhändlers Marcus Goldschmidt (#### - ####) und dessen Ehefrau Lina, geb. Bacharach (#### - ####). Seit 1907 lebte er in Berlin und heiratete 1913 Sophie Joseph. 1923 erwarb er das Haus Luisenstr. 15, Potsdam (heute Virchowstr. 43), 1929 erwarb er zusätzlich das Haus Matthäikirchstr. 31, Berlin. 1910 war Goldschmidt Mitbegründer der Privatbank Schwarz, Goldschmidt & Co., 1918 wurde er in den Vorstand der Nationalbank für Deutschland berufen, die 1923 mit der Darmstädter Bank fusionierte. Infolge der Wirtschaftskrise kam es 1931 zum Zusammenbruch der Darmstädter und Nationalbank und Goldschmidt wurde für von ihm eigenmächtig vergebene Kredite persönlich haftbar gemacht, woraus sich Kreditverbindlichkeiten über etwa 13 Mio. RM ergaben. Daraufhin kam es zur Sicherung dieser Verbindlichkeiten zur Sicherungsübereignung beider Häuser mitsamt den darin befindlichen Kunstwerken und Antiquitäten. 1932 konnte durch einen Kredit über 3 Mio. RM von der August-Thyssen-Hütte Gewerkschaft GmbH (Inh. Fritz Thyssen) der Kredit bei der Bank reduziert werden, das Haus Matthäikirchstr. 31 und das Inventar wurde aus der Sicherungsübereignung gelöst und umgehend an die ATH sicherungsübereignet. Ein genaues Inventar der sicherungsübereigneten Gegenstände im Berliner Haus existiert vermutlich nicht. Die Skulptur ist durch Fotografien von 1930 im Haus Luisentr. 15, Potsdam, bzw. auf Fotografien von 1933 in der Matthäikirchstr. 31, Berlin, dokumentiert, insofern ist von der Sicherungsübereignung an die ATH auszugehen. 1936 ließ Fritz Thyssen zur Befriedigung seiner Kreditforderungen die ihm übereignete Sammlung 1936 bei Hugo Helbing, Frankfurt a. M., versteigern. In dieser Auktion nicht zugeschlagenen, bzw. zurückgezogenen Objekte wurden am 11. und 12.3.1938 bei Matthias Lempertz, Köln, erneut angeboten. Der an die Danatbank sicherungsübereignete Sammlungsteil wurde am 25.9.1941 im Auftrag des Finanzamt Berlin Moabit-West zugunsten der Bank und des Deutschen Reichs bei Hans W. Lange, Berlin, versteigert.
12) Archiv ThyssenKrupp AG: Übereignungsvertrag zwischen Jakob Goldschmidt und Darmstädter und Nationalbank, 22.12.1931.
13) Historisches Archiv der Dresdner Bank: Übereignungsvertrag zwischen Jakob Goldschmidt und der August-Thyssen-Hütte Gewerkschaft, 11.4.1932.
14) Inventar der Plastischen Sammlung 1918-1951/15, S. 105; Aukt.Kat. „Kunstbesitz eines Berliner Sammlers“, Hugo Helbing (Frankfurt/Main), 18.–22.6.1936, Lot.nr. 92 (https://digi.ub.uni-heidelberg.de/diglit/helbing1936_06_23, zuletzt 7.9.2022, FK). Auftraggeber war vermutlich Fritz Thyssen, womöglich in gegenseitigem Einvernehmen mit Jakob Goldschmidt.
15) HAHK 32-223.7 (Slg. 3) Ankäufe von Plastiken, Gips, Münzen und Medaillen, 1932 – 1947, Bl. 242-247, 250; HAHK Rechnungen aus Vermächtnissen, 1935 – 1939, Mappe Campe’sche Historische Kunststiftung. Der Gesamtpreis inkl. 12% Aufgeld betrug RM 32.720,-.
Stand: zuletzt 7.11.2022, Felix Krebs.
Status: in Bearbeitung (die mit # markierten Stellen sind noch zu ergänzen), ungeklärt, bedenklich.
Zitierweise nach folgendem Schema: Künstlername, Werktitel, Inv. Nr., Provenienz und Link, sowie Name Bearbeiter*in, letzter Stand und Zugriffsdatum.
Cite according to the following scheme: artist's name, title of work, inv. no., provenance and link, name of editor, last status, as well as date of access.
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Die dritte Dimension. Plastiken, Konstruktionen, Objekte. Bestandskatalog der Hamburger Kunsthalle, Herausgeber: Georg Syamken, 1988, S. 301, Abb., Abb.-Nr.
Rheinische thronende Madonna, N.N., 1936, Abb. S. unpag., Abb.-Nr.
Gotische Kunst, Bearb. von Hermann Schnitzler; Universität Köln 1948, 1948, S. 9, Abb.-Nr. , Kat.-Nr. 15
Sammler und Markt. Berlin, K, 1927, S. 137-138, Abb. S. 138, Abb.-Nr.
Eine thronende Mutter Gottes aus der Frühzeit der gotischen Plastik Kölns, Rudolf Verres, S. 324-326, Abb. S. 324, Abb.-Nr.
Die Pfarrkirche St. Cäcilia Bonn - Oberkassel nach ihrer Renovierung im Jahre 1970, Elmar Wiegelmann, Abb.-Nr.
Bevorstehende Versteigerungen/ Paul Cassirer, Berlin, Antiquitäten-Zeitung, 1927, S. 23, Abb.-Nr.
Versteigerungs-Ergebnisse 1927., Paul Cassirer; Berlin, 1927, S. 98, Abb.-Nr. , Kat.-Nr. 109
Auktionsvorberichte, Weltkunst, 1936, S. 3, Abb. S. 1 (in der Anzeige), Abb.-Nr.
Sammlung Graf Adelmann/ Köln, Paul Cassirer/ Hugo Helbing; Herausgeber: Cassirer/Helbing; Berlin, 1927, S. 14, Abb. S. I, Abb.-Nr. , Kat.-Nr. 109
Ein Hausaltärchen des 19. Jahrhunderts, Peter Bloch, 1966, S. 527, Abb. S. 527, Abb.-Nr.
Die Rheinische Madonna einer Kölner Meisters, Klaus Großjohann, 2004, S. 3-7, Abb. S. 5, Abb.-Nr.
Die Elisabethkirche zu Marburg, Richard Hamann, 1929, S. 210/211, Abb. S. 211, Abb.-Nr.
Katalog der Jahrtausend-Ausstellung der Rheinlande in Köln 1925, Herausgeber: Wilhelm Ewandl/ Bruno Kuske; Köln, 1925, S. 176, Abb.-Nr.
Gustav Pauli und die spätmittelalterliche Skulptur. Ein kurzes Kapitel in der Sammlungsgeschichte der Hamburger Kunsthalle, Sebastian Giesen, 1999, S. 21, Abb. S. 21, Abb.-Nr.
St. Reinoldi in Dortmund, Judith Zepp; Herausgeber: https://eldorado.tu-dortmund.de/handle/2003/33406, 2008, Abb. S. S. 140, Abb.-Nr.
Jahrbuch der Hamburger Kunstsammlungen, Herausgeber: Peter Wilhelm Meister, Carl Georg Heise und Erich Meyer, 1948, S. 4, Abb.-Nr.
Nußbaumholz Hamburger Kunsthalle, erworben 1936 Inv. Nr.: S-1936-4 Sammlung: Alte Meister © Hamburger Kunsthalle / bpk Foto: Elke Walford
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