Christian Wilhelm Ernst Dietrich

Die Furt

Rechts am Bildrand erhebt sich dominierend ein Torbogen, durch den man auf eine alte Burg schaut, dahinter einige bewaldete Hügel. Links in der Ferne ebenfalls eine Hügellandschaft mit Ausblick bis zu einer Meeresbucht. Im Vordergrund sind eine ganze Reihe an Tieren, u.a. Schafe, Ziegenböcke und Kühe zu sehen, die von einer Hirtin begleitet werden. Sie durchwatet eine Flussniederung, wobei sie ihr grünes Gewand hochhaltend und das weiße Unterkleid dabei zeigend sehr aufmerksam nach unten blickt. An ihrem rechten Arm trägt sie einen Weidenkorb. Die Bildaufteilung ist klassisch. Ein Drittel ist dem Hintergrund, zwei Drittel sind dem Vordergrund gewidmet, wobei die Bäume aus der Ruine herauswachsen und insbesondere die Steine herab zu fallen drohen.

Die Stimmung scheint von südlich anmutenden Abendlicht geprägt, obwohl dies wesentlich auf eine stilistisch ungewöhnlich ungeschickt gemalte gelbe Fläche zurück geht. Die Anklänge an niederländische Italianisanten, etwa Jan Both, werden auch durch die betont asymmetrische Anordnung der Elemente im Raum unterstützt. Die Schatten auf den Körpern der Tiere fallen deutlicher als bei jenen, da sie scharf kontrastiert und ausgeprägt sind.
M. S.
LIT.: Katalog 1930, S. 37f.; Katalog 1956, S. 50; Katalog 1966, S. 52; Petra Michel, Christian W. E. Dietrich (1712-1774) und die Problematik des Eklektizismus, München 1986, S. 316, Nr. 59.

Details zu diesem Werk

Leinwand 35cm x 48.5cm (Bild) Inv. Nr.: Hk-639 Sammlung: Alte Meister Bildnachweis: Hamburger Kunsthalle / bpk Foto: Elke Walford

Wir sind bestrebt, die Art und Weise zu hinterfragen, wie wir über Kunst und unsere Sammlung sprechen und diese präsentieren. Daher freuen wir uns über Ihre Anregungen und Hinweise.

Feedback