Maria umfaßt mit der linken Hand das stehende Christuskind, das in seiner rechten Hand eine Nelke als Hinweis auf sein späteres Martyrium hält. Ein an den oberen Eckpunkten aufgehängter Vorhang hinterfängt die Gruppe.
Als Werk eines Nachfolgers von Quinten Massys gelangte Inv. 800 in die Kunsthalle, ein Vorbild ist jedoch nicht bekannt. Die dendrochronologische Untersuchung der Holztafel läßt eine Entstehung von 1537 an vermuten. Dirk de Vos verweist auf Marien-Bilder aus dem Umkreis von Joos van Cleve.1 Im Kreis der anonymen Antwerpener Maler wie bei dem Meister des Papageis oder dem Meister der weiblichen Halbfiguren finden sich ähnliche Darstellungen Marias mit pelzbesetzten, hochgezogenen Ärmeln.2

Thomas Ketelsen 2001

1 Mündl. Hinweis vom 10. 8. 1998.
2 Vgl. M. Díaz Padrón, Nuevas pinturas del Maestro del papagayo identificadas en collecciones Españolas y Extranjeras, in: Archivo Español de Arte 57, 1984, S. 157-276, Abb. 10, 11, 12; ders., Nuevas Pinturas del Maestro de las medias figuras, in: Archivo Español de Arte 53, 1980, S. 169-184.

Lit.: Hans Werner Grohn, Erwerbungen für die Gemäldegalerie im Jahre 1972, in: Jahrbuch der Hamburger Kunstsammlungen 18, 1973, S. 193.

Details zu diesem Werk

• Beschriftung

  Beschriftung fremd: Rückseite: Alter Aufkleber No 9698

• Provenienz

  Slg. Ingeborg Haller, Lausanne-Ouchy/Zürich, mind. 1964 - 1972; Geschenk von dieser, 1972

• Bibliographie

  Die niederländischen Gemälde 1500-1800, Thomas Ketelsen; Herausgeber: Uwe M. Schneede, 2001, S. 333, Abb.-Nr.

  Hamburger Kunsthalle. Erwerbungen für die Gemäldegalerie im Jahre 1972, Hans Werner Grohn, 1973, S. 193, Abb.-Nr.

  Jahrbuch der Hamburger Kunstsammlungen, Hanna Hohl, Wolfgang Eckhardt; Herausgeber: Hamburger Kunsthalle und Museum für Kunst und Gewerbe, 1973, S. 193, Abb.-Nr.