Sebastiano di Bartolo Mainardi

Maria mit Kind, Johannes dem Täufer und Engeln, nach 1495 (?)

Im Florenz des 15. Jahrhunderts gewann das sogenannte Tondo (Rundbild) zunehmend an Bedeutung. Das Rundbild war zunächst als Geschenk für werdende Mütter konzipiert, erreichte aber in der Folgezeit den Status eines selbständigen Kunstwerks, das in den Räumen der überwiegend wohlhabenden Auftraggeber zur privaten Andacht aufgestellt wurde. Dabei waren Darstellungen der Madonna mit dem Kind oder Anbetung der Könige besonders geschätzte Bildthemen. Mainardi, der sich in der Werkstatt des florentinischen Malers Domenico Ghirlandaio ausbilden ließ, erlangte mit seinen Tondi eine große Bedeutung. In Ghirlandaios renommierter Werkstatt entstand wahrscheinlich auch dieses Rundbild. In der Bildmitte ist die Muttergottes zu sehen, die mit der rechten Hand das Jesuskind auf den Knien hält, während sie mit der Linken das Gesicht des Johannesknaben liebevoll berührt. Jesus hat in der linken Hand einen Granatapfel, der als Symbol für die Auferstehung gilt und bereits auf die kommende Passion und sein Schicksal verweist. Die Lilien stehen als marianische Symbole für die Keuschheit. Der Ausblick durch die Fenster zeigt die Stadt Florenz am Arno.

Francesco Leonelli

Details zu diesem Werk

Tempera auf Pappelholz 129.5cm x cm (Rahmen) Treuhandvermögen der Freien und Hansestadt Hamburg, vormals Stiftung Siegfried Wedells Inv. Nr.: HK-754 Sammlung: Alte Meister © Hamburger Kunsthalle / bpk Foto: Christoph Irrgang

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