Meister der Heiligblut-Kapelle

Triptychon mit der Heiligen Familie, der hl. Katharina und der hl. Barbara, 1. Viertel 16. Jh.

Mittig thront die in ein rotes Gewand gehüllte und mit einem Heiligenschein umgebene Gottesmutter. Auf ihrem Schoß sitzt das Jesuskind, das sie mit ihrer rechten Hand umschließt und dem sie eine Weinrebe, die die Passion Christi vorausdeutet, reicht. Hinter der Gruppe ist Joseph – ein aufgeschlagenes Buch vor sich liegend – tief ins Gebet versunken. Ein Laute spielender Engel adressiert mit seinem Blick die Betrachterschaft und lädt diese somit zur Kontemplation und Andacht ein.
Auf den Seitentafeln des Triptychons ist links die heilige Katharina von Alexandria zu sehen. In der einen Hand hält sie das Schwert als Zeichen ihres Martyriums, in der anderen zum Jesuskind ausgestreckten Hand den Ring, mit dem die mystische Vermählung vollzogen wird. Auch ihr Blick gilt dem Erlöser. Auf der rechten Tafel sitzt die heilige Barbara. Ihr sind als Attribute ein Stundenbuch sowie eine Pfauenfeder – als solche bezeichnete sie die Geißeln, die sie über sich ergehen lassen musste – beigegeben. Dem Meister der Heiligblutkapelle wird eine Vielzahl an Werken mit großen qualitativen Unterschieden zugeschrieben, sodass die Vermutung eines Werkstattbetriebes naheliegt. Seinen Namen erhält er durch ein Triptychon mit der Beweinung Christi, das sich in der Heiligblut-Kapelle in St. Jakob in Brügge befindet. Sein Wirkungsbereich wird in Antwerpen und Brügge verortet.

Ann-Kathrin Hubrich

Details zu diesem Werk

Eichenholz Hamburger Kunsthalle, erworben 1921 Inv. Nr.: HK-7 Sammlung: Alte Meister © Hamburger Kunsthalle / bpk Foto: Elke Walford

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