Johann König

Susanna im Bade, um 1632

Parcours: Die Rücken der Bilder (15.10.2004 - 17.04.2005)
Die Rückseite von Johann Königs Gemälde Susanna im Bade erscheint uns fast wie ein abstraktes Gemälde. Diesen Eindruck erzeugt die unterschiedlich stark oxidierte Kupferplatte. An der Stelle eines heute verlorenen gegangenen Aufklebers ist die Kupferplatte noch in ihrer annähernd ursprünglichen Färbung zu erkennen.
Seit der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts kommt der Gebrauch von Kupferplatten als Bildträger auf, obwohl das Material teurer als Holztafeln und Leinwände war. Im späteren 18. Jahrhundert wird der Gebrauch als Malgrund unüblich.
Die Herstellung einer Kupferplatte geschah entweder durch Schlagen per Hand oder durch Walzen. Getriebene Tafeln erkennt man auf der Rückseite durch ihre unregelmäßige Oberfläche, die Schlagspuren aufweist. Gewalzte Kupferplatte, und um so eine handelt es sich bei der Susanna im Bade, haben eine glatte Oberfläche.
Manche Kupferplatte wurde ein zweites Mal verwendet. Im ersten Gebrauch war sie Grundlage für Kupferstiche oder Radierungen. Hatte die Druckplatte ausgedient wurde die Platte abgeschliffen oder einfach nur umgedreht und als Malgrund verwendet. Auf manchen Rückseiten kann man noch Reste der druckgraphischen Behandlung erkennen.
Ute Haug 2004

Details zu diesem Werk

Kupfer 52cm x 76.6cm (Bild) Erworben 1938 Inv. Nr.: HK-687 Sammlung: Alte Meister © Hamburger Kunsthalle / bpk Foto: Elke Walford

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