A. Viedebant
Blumenstillleben, 1775
Auf einer Fläche, die wie mit einer heute rötlich-braun wirkenden Farbe überzogen zu sein scheint, steht eine Glasvase mit einem schlanken Hals und einem etwas größeren Kugelfuß. Diese Vase ist jedoch in ihrer Malerei so dünn geworden, dass die Lichtreflexe, die darauf rechts und links der Rundung appliziert wurden, die Ansicht eines Fensters mit Wolken darin, jetzt nicht mehr erkennbar auf dem Glas, sondern nur noch unmotiviert auf der Fläche angebracht erscheinen. Links des Glases befindet sich offenbar eine kleine Taschenuhr, die einen Schatten wirft, der sich jedoch nur noch als dunkler Farbklecks auf dieser Farbfläche ausnimmt. In der Mitte dominiert ein stark ausgeprägter Gelb-Rot-Akzent. Der Blumenstrauß besteht aus Rosen, Iris, Glockenblumen, einem kleinen Marienkäfer. Die Räumlichkeit des Bildes ist in der nachgedunkelten Schicht nicht mehr auszumachen. M. S.
LIT.: Katalog 1921, S. 186; Katalog 1930, S. 176; Katalog 1956, S. 164; Katalog 1966, S. 171.