Franz de Paula Ferg

Ruinenlandschaft

Das Licht der einsetzenden Dämmerung beleuchtet eine pittoreske Szene zwischen Ruinen, die sich, leicht von Pflanzen überwuchert, harmonisch in die Landschaft einpassen. Ein Mädchen links neben der hoch aufragenden Architektur schöpft Wasser an einem alten Brunnenbecken. Unterhalb des Monuments sitzt eine Mutter mit ihrem Knaben im Gespräch mit einem aufrecht auf einen Stock gestützten Mann. Ein kleiner Hund wendet sich rechts der Bildmitte aufmerksam dem Geschehen zu. Sorgfältiger als die etwas unproportioniert wirkenden Figuren gestaltete Ferg hier die Steine der ruinösen Architektur. Pendant zu Inv. 57.

Christian Ludwig von Hagedorn, ab 1764 Direktor der Dresdner Gemäldegalerie und Kunstakademie, urteilte über Ferg fast etwas überschwänglich: „Seine Landschaft ist stets durch schöne Gebäude und den Schmelz der Farbe veredelt. Seine Brunnen und Schwibbogen zeigen die Eigenschaften des Steins, des Marmors und Alabasters, die zufälligen Brüche und Risse. Sein Landvolk ist durch den schmeichelnden Pinsel reizend, doch noch mehr durch die richtige Zeichnung. Wer im Großen und an höheren Gegenständen so viel Gaben vereinigte, würde sich vielen Geschichtenmalern an die Spitze stellen können.“ 1

M. S.

ANM 1 C. L. v. Hagedorn, Betrachtungen über die Mahlerey, 2 Tle., Leipzig 1762, Tl. 1, S. 398f.
AUSST.: Bildkunst im Zeitalter Johann Sebastian Bachs, Bremer Kunsthalle 1971, S. 169, Nr. 371.
LIT.: Verzeichnis 1872, S. 7, Nr. 33 (mit falschen Maßangaben); Katalog 1918, S. 49; Katalog 1921, S. 51; Katalog 1930, S. 47; Katalog 1956, S. 59; Katalog 1966, S. 61.

Details zu diesem Werk

Kupfer 28cm x 31cm (Rahmen) Inv. Nr.: HK-58 Sammlung: Alte Meister © Hamburger Kunsthalle / bpk Foto: Elke Walford

Wir sind bestrebt, die Art und Weise zu hinterfragen, wie wir über Kunst und unsere Sammlung sprechen und diese präsentieren. Daher freuen wir uns über Ihre Anregungen und Hinweise.

Feedback
Weitere Werke von
Franz de Paula Ferg