Walter Gramatté

Almería, 1927

Walter Gramatté, Almería, 1927

Der Berliner Maler, Zeichner und Graphiker Walter Gramatté (1897–1929), ein Expressionist der »Zweiten Generation«, widmete sich vornehmlich dem Bild des Menschen und stellte in seinen Werken existenzielle Zustände wie Furcht und Schmerz dar. Seine Interieurs, Stillleben und Landschaften sind meist von geheimnisvoller Stille geprägt.
Enttäuscht von zu wenig Unterstützung in der Heimat und gezeichnet von körperlicher Krankheit, suchte Gramatté mit seiner Frau, der russischen Komponistin Sonia Fridman-Gramatté, die Ferne und südliche Wärme. Im Februar 1924 zog das Paar nach Barcelona und bereiste in den Folgejahren verschiedene Regionen Spaniens. Die vom Wasser und der arabischen Kultur geformten andalusischen Hafenstädte Cádiz und Almería faszinierten den Maler besonders. Während er sie im klaren Licht festhielt, hellte sich seine düstere Farbpalette zusehends auf. In diesem Gemälde ging Gramattés Blick nicht aufs bewegte Meer hinaus, sondern steil nach oben zur Stadt Almería mit ihren engen Gassen, kubischen Häuser und der prächtigen Alcazaba, einer maurischen Festung. Das menschliche Treiben, die idyllischen Gärten und Palmenalleen des Orts ließ er unerwähnt, und so erscheint die Szene unter blauem Himmel surreal, wie ein Traum.

Karin Schick
Der Berliner Maler, Zeichner und Graphiker Walter Gramatté (1897–1929), ein Expressionist der »Zweiten Generation«, widmete sich vornehmlich dem Bild des Menschen und stellte in seinen Werken existenzielle Zustände wie Furcht und Schmerz dar. Seine Interieurs, Stillleben und Landschaften sind meist von geheimnisvoller Stille geprägt.
Enttäuscht von zu wenig Unterstützung in der Heimat und gezeichnet von körperlicher Krankheit, suchte Gramatté mit seiner Frau, der russischen Komponistin Sonia Fridman-Gramatté, die Ferne und südliche Wärme. Im Februar 1924 zog das Paar nach Barcelona und bereiste in den Folgejahren verschiedene Regionen Spaniens. Die vom Wasser und der arabischen Kultur geformten andalusischen Hafenstädte Cádiz und Almería faszinierten den Maler besonders. Während er sie im klaren Licht festhielt, hellte sich seine düstere Farbpalette zusehends auf. In diesem Gemälde ging Gramattés Blick nicht aufs bewegte Meer hinaus, sondern steil nach oben zur Stadt Almería mit ihren engen Gassen, kubischen Häuser und der prächtigen Alcazaba, einer maurischen Festung. Das menschliche Treiben, die idyllischen Gärten und Palmenalleen des Orts ließ er unerwähnt, und so erscheint die Szene unter blauem Himmel surreal, wie ein Traum.

Karin Schick

Details zu diesem Werk

Öl auf Leinwand 76cm x 95cm (Bild) 90cm x 108cm (Rahmen) Hamburger Kunsthalle, Geschenk der Eckhardt-Gramatté Foundation, Winnipeg/Kanada, 2019 Inv. Nr.: HK-5767 Sammlung: Klassische Moderne © Hamburger Kunsthalle / bpk Foto: Christoph Irrgang

Wir sind bestrebt, die Art und Weise zu hinterfragen, wie wir über Kunst und unsere Sammlung sprechen und diese präsentieren. Daher freuen wir uns über Ihre Anregungen und Hinweise.

Feedback
Weitere Werke von
Walter Gramatté