Jakob Philipp Hackert
Italienische Flusslandschaft, 1776
Der aus Prenzlau stammender Künstler Jakob Philipp Hackert erhielt die ersten Grundlagen als Wandmaler von seinem Onkel Johann Gottlieb in Berlin. Er unternahm verschiedene Studienreisen nach Schweden und Frankreich, bevor er sich letztendlich in Italien niederließ. Dort reüssierte er schnell als Landschaftsmaler dank seiner Begabung, idyllische Darstellungen der Natur durch eine scharfe Wiedergabe der Details zu malen. Hackert zeigt hier eine Bildstruktur, die auf Werke des französischen Künstlers Claude Lorrain zurückgeht: Der schattige, sanft abfallende Vordergrund, in dem Menschen und Tieren den ländlichen Frieden genießen, wird von zwei Bäumen gerahmt, zwischen denen ein Fluss im Mittelgrund den Blick in den von der Sonne beschienenen Bildhintergrund lenkt. Über der leicht dunstigen Horizontlinie tauchen die Silhouetten von bläulichen Bergen auf, darunter erstreckt sich eine Stadt um eine Bucht. Hackert, der in seiner Zeit als Farbvirtuose allgemein anerkannt war, veröffentlichte eine damals berühmte Abhandlung über den Gebrauch des Firnisses in der Malerei (1788) und gab Goethe während seiner italienischen Reise (1787) Mal- und Zeichenunterricht.
Francesco Leonelli