Der französische Porträtmaler Mosnier hielt sich von etwa 1797 bis 1801 in Hamburg auf. Seine Bildnisse entstanden vorzugsweise für eine adelige und großbürgerliche Klientel, darunter Engel Christine Westphalen, geborene von Axen (1758–1840), die 1785 den Hamburger Kaufmann und späteren Senator Johann Ernst Friedrich Westphalen geheiratet hatte. Engel Christine Westphalen war eine talentierte Schriftstellerin, die ab 1802 mit ihrer Dichtkunst bekannt wurde und einen Salon führte. Sie gehörte zum Freundeskreis des Malers Johann Heinrich Wilhelm Tischbein und schrieb Gedichte zu einigen seiner Gemälde. Dargestellt ist sie ganzfigurig vor einer Doppelsäule auf einer Terrasse. Sie trägt ein feines schwarzes Kleid mit Spitzenbesatz, dazu einen Hut mit Feder. In der linken Hand hält sie einen Blumenstrauß, mit dem Zeigefinger ihrer Rechten weist sie auf den Obelisken, der in der Ferne im Park des Landsitzes Collau bei Lokstedt zu sehen ist. Diesen hatte ihr Bruder, Senator Jacob von Axen, anlässlich des Todes seiner Tochter aufstellen lassen.

Sandra Pisot

Details zu diesem Werk

• Beschriftung

  Beschriftung: Unten links bezeichnet und datiert: "J. L. Mosnier f[ecit]. 1800"

• Provenienz

  Jean-Laurent Mosnier (1743 - 1808), 1800 (1); Vermutl. Engel Christine Westphalen, geb. von Axen (1758-1840), Hamburg, 1800 - .? (2); [...] (3); Erbgang in der Familie bis Pastor Hermann Otto Fick, Hamburg, - 20.3.1922 (4); Ankauf von diesem, 20.3.1922 (5)
  
  1) Es ist davon auszugehen, dass es bei diesem Werk um eine Auftragsarbeit handelt und das Eigentum direkt in das der Porträtierten bzw. ihrem und ihres Ehemannes Eigentum überging.
  2) siehe 1).
  3) Bislang unbekannte Provenienz/en.
  4) HAHK: L 102 zurückgegebene Leihgaben an Einzelpersonen, A – H, 1914 – 1938/39, Fick.
  5) Ebd. und HAHK: Slg 1 Ankäufe für die Gemälde, 1922, Bl. 241 und 242 (hier vermutl. Fehlsigniert mit Slg 20.1.).
  
  Stand: 12.6., 21.7.2020, Ute Haug.
  Status: in Bearbeitung (die mit # markierten Stellen sind noch zu ergänzen), ungeklärt, unbedenklich.
  
  Haben Sie Fragen, Kritik, Anregungen? Bitte richten Sie eine Nachricht an Dr. Ute Haug unter ute.haug@hamburger-kunsthalle.de.
  Do you have questions, criticism, suggestions? Please send a message to Dr. Ute Haug at ute.haug@hamburger-kunsthalle.de.

• Bibliographie

  Katalog der Alten Meister der Hamburger Kunsthalle, 1956, S. 112, Abb.-Nr.

  Kunsthalle zu Hamburg. Katalog der Alten Meister, 1930, S. 111, Abb.-Nr.

  Gesamtverzeichnis. Französische Gemälde des 17. und 18. Jahrhunderts in deutschen Sammlungen, Pierre Rosenberg, David Mandrella; Herausgeber: Galeries nationales du Grand Palais, Paris; Haus der Kunst, München; Kunst- und Ausstellungshalle der Bundesrepublik Deutschland, Bonn, 2005, S. 128, Abb., Abb.-Nr. , Kat.-Nr. 709

  Die deutschen, englischen, französischen, italienischen und spanischen Gemälde 1350-1800 (Die Sammlungen der Hamburger Kunsthalle, Bd. 1), Martina Sitt; Herausgeber: Uwe M. Schneede und Martina Sitt, 2007, S. 245-246, Abb., Abb.-Nr.

  Caspar Voght (1752-1839) - Weltbürger vor den Toren Hamburgs, Kerstin Petermann; Altonaer Museum - Historische Museen Hamburg, 2014, Abb. S. S. 116, Abb.-Nr.

  Die Kunst ist zurück!, Hubertus Gaßner, Stefan Brandt, Volker Ruge, Markus Bertsch, Anuschka Lichtenhahn, Jan Metzler, Susanne Schatz, Magarethe Thams u. a.; Herausgeber: Hamburger Kunsthalle, 2016, Abb. S. S. 10-11, Abb.-Nr.

  Beneke, Ferdinand "1774-1848", Herausgeber: Hatje, Smith, Bremer, Cordes, Eisermann, Schwarz, Steinke, Voggenreiter, Kopitzsch, 2019, Abb. S. S. 54, Abb.-Nr.

  Artistische Wanderer. Die Künstler(e)migranten der Französischen Revolution, Gerrit Walczak, 2019, S. 316, Abb. S. S. 281, Abb.-Nr.