Walter Dexel

Komposition 1929 A, 1929

Seit 1916 arbeitete der Kunsthistoriker Dexel als Leiter des Jenaer Kunstvereins daran, die zeitgenössische Kunst in Deutschland zu etablieren. Selbst als Künstler tätig, stand er im engen Kontakt mit dem Bauhaus und lernte dort auch die niederländische De-Stijl-Bewegung kennen. Angeregt durch die konstruktive Malerei, löste sich Dexel um 1922 vom Gegenstand und schuf spannungsvolle Verhältnisse von Farbe, Form und Linie in der Fläche. Allerdings folgte er keinen strengen Schemata; neben rechten Winkeln und den Grundfarben mit Schwarz und Weiß ließ er Diagonalen, Kreise, Buchstaben oder Ziffern zu. Außerdem favorisierte er zarte Mischtöne, wie sie in Komposition 1929 A sichtbar werden. Die Qualität dieser reduzierten Konstellation aus vertikalen und horizontalen Balken prüfte Dexel sogleich in einer kleineren Variante B, in der Umkehrung Weiß auf Schwarz. Die Wirkkraft von Kunst faszinierte ihn: Als überzeugter Gebrauchsgraphiker gestaltete er Reklamen und Verkehrszeichen und trug so die neue Bildsprache in den Alltag der Menschen.

Karin Schick

Details zu diesem Werk

Öl auf Leinwand 72cm x 67.8cm (Bild) 79cm x 76cm (Rahmen) cm x cm (Rahmen) Hamburger Kunsthalle, erworben 1992 Inv. Nr.: HK-5483 Sammlung: Klassische Moderne © Erbengemeinschaft Walter Dexel / © Hamburger Kunsthalle / bpk Foto: Elke Walford

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