Carl Buchheister

Einformvariation roter Kreis, 1926

Auf weißem Grund befinden sich sieben Kreise in unterschiedlicher Größe und Farbigkeit; besonders ins Auge fällt das dunkle Rot der obersten Scheibe. Der Titel Einformvariation des 1926 gemalten Gemäldes bezieht sich auf das Formenrepertoire, das sich in diesem Bild auf eine einzige geometrische Form beschränkt – den monochrom ausgemalten Kreis. Zwischen 1925 und 1926 schuf Carl Buchheister mehrere derartige Kompositionen mit nur einem zu variierenden Gestaltungselement. Der Einfachheit dieses Bildes zum Trotz entsteht bei längerer Betrachtung eine komplexe Dynamik im Gefüge der Kreise: In ihren abweichenden Farbtönen sowie unterschiedlichen Abständen und Größenverhältnissen verhalten sie sich zueinander und lassen so verschiedene Achsen, Reihungen und Bewegungen entstehen.
In seinem Frühwerk noch figurativ arbeitend, gehörte Buchheister ab den 1920er Jahren zu den bedeutenden deutschen Konstruktivisten. Er war Mitbegründer der Vereinigung »die abstrakten hannover«, der auch Kurt Schwitters angehörte, und bewegte sich im Umfeld der deutschen Avantgarde um Wassily Kandinsky und El Lissitzky. Über seine streng geometrischen Kompositionen notierte der Maler treffend in einem Brief: »… die farbigen Malgründe fallen fort, weiße oder schwarze, oder auch vereinzelt grauer Malgrund treten auf, alles wird rein rhythmisch gegliedert, hygienisch klar – immer mehr konstruktiv.«

Inga Dreesen

Details zu diesem Werk

Öl auf Pappe 74cm x 52.4cm (Bild) 82.5cm x 61cm (Rahmen) Hamburger Kunsthalle, erworben 1986 Inv. Nr.: HK-5382 Sammlung: Klassische Moderne © Hamburger Kunsthalle / bpk Foto: Elke Walford

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