Jens Lausen

Der künstliche Horizont, 1977

Mitte der 1960er-Jahre begann Jens Lausen, „künstliche Landschaften“ zu malen. Darunter sind von Menschen gestaltete Landschaften zu verstehen, vor allem Stadt- und Industrielandschaften. Nach einem halbjährigen Aufenthalt in New York 1975 malt Lausen großformatige Gemälde, die mit hoher Realitätstreue und gewagten Perspektiven aufwarten. Lausen geht bei Der künstliche Horizont von einer kurz zuvor in Manhattan aufgenommenen Fotografie aus und greift die architektonischen Besonderheiten auf. Dabei wird die Geometrie der Architektur betont und das Bauwerk so nah herangeholt, dass jeglicher Anschein von Zugänglichkeit verfliegt. Überwältigend ragt die Fassade in den Himmel, Abstand wird dem Betrachter nicht gewährt. Lausen hebt hervor, wie menschenfern solch makellose geometrische Strukturen im Grunde sind und wie wenig sie, obwohl von Menschenhand geschaffen, mit der menschlichen Natur gemeinsam haben.

Juliane Au


In the mid-1960s, Jens Lausen began to paint "artificial landscapes". These are landscapes designed by people, especially urban and industrial landscapes. After a six-month stay in New York in 1975, Lausen began to paint large-format paintings with a high degree of realism, using daring perspectives. In Der künstliche Horizont (The Artificial Horizon), Lausen takes as his starting point a photograph taken shortly before in Manhattan and picks up on the city’s architectural features. The geometry of the architecture is emphasised and the building is so close that any semblance of accessibility disappears. The façade towers overwhelmingly over the viewer, denying us any distance. Lausen emphasises how far from human nature such pristine geometric structures basically are and how little they have in common with people, despite being man-made.

Juliane Au

Details zu diesem Werk

Öl auf Leinwand 176.5cm x 127cm (Rahmen) Hamburger Kunsthalle, erworben 1980 Inv. Nr.: HK-5291 Sammlung: Galerie der Gegenwart © Forum für Künstlernachlässe (FKN), Hamburg

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