Karl Otto Götz

Phénix Noir (Schwarzer Phönix), 1959

Karl Otto Götz‘ großformatiges Gemälde Phénix noir zeigt eine dynamische, ganz in Grau- und Schwarztönen gehaltene Komposition mit deutlich erkennbaren, breiten Pinselstrichen. Den Titel seines abstrakten Werks erläuterte K. O. Götz, ein Hauptvertreter des Informel in Deutschland, in einem Brief vom 14. November 1980 an die Hamburger Kunsthalle: »Ab 1956 können Sie feststellen, dass ich wieder Titel einführte – Phantasietitel – plus Entstehungsdatum. Diese Titel bestehen meist aus verballhornten französischen, norwegischen oder finnischen Worten, die sich mir anbieten nach Vollendung der entsprechenden Arbeit. Diese Titel enthalten manchmal (nicht immer) Anmutungsqualitäten, die vom Bild (für mich) ausgehen. Diese Titelgebung habe ich bis heute beigehalten. Nur das Entstehungsdatum habe ich ab 1957 aufs Jahr reduziert. […] Beim >Phénix noir< dachte ich tatsächlich an einen aufsteigenden schwarzen Vogel aus dem Grau heraus […]« Der Phönix ist ein Vogel der griechischen Mythologie, der am Ende seines Lebens verbrennt und aus der eigenen Asche wiederaufersteht. In Götz‘ Gemälde erinnert die ganz in Schwarz- und Grautönen gehaltene, bewegte Malerei an das in Flammen aufgegangene Tier, aus dessen Überresten sich bereits neues Leben entwickelt.

Marcus Andrew Hurttig/Inga Dreesen

Details zu diesem Werk

Mischtechnik auf Leinwand 145cm x 175cm (Bild) Hamburger Kunsthalle, erworben 1979 Inv. Nr.: HK-5267 Sammlung: Klassische Moderne © Hamburger Kunsthalle / bpk Foto: Elke Walford

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