Sophie Taeuber-Arp
Komposition (Wehende Formen), 1935
Nach Ausbildungen im Kunsthandwerk und im Ausdruckstanz war die Schweizerin Sophie Taeuber-Arp als Malerin, Bildhauerin, Innenarchitektin und Lehrerin an der Kunstgewerbeschule Zürich tätig. Wie ihr Mann Hans Arp, mit dem sie seit 1926 in Frankreich lebte, war sie in den Vereinigungen „Cercle et Carré“ und „Abstraction-Création“ engagiert und eng vernetzt in der internationalen Gemeinschaft der konstruktiv-konkreten Kunst. Bereits 1915 hatte Taeuber-Arp über das Weben zu einer eigenen Bildsprache gefunden: In horizontal-vertikalen und diagonalen Kompositionen ordnete sie Geraden, Kreise, Dreiecke und Rechtecke an. Die strenge Geometrie lockerte sie durch Wellenformen, geschwungene Linien und figurative Elemente wie Vögel oder Schiffe auf, und durch eine nuancierte Farbgebung verlieh sie ihr zusätzlich Leichtigkeit. Im Gemälde Wehende Formen schweben aus Rechtecken abgeleitete, gerundete Formen frei und rhythmisch auf einem blauen Grund. Der Titel assoziiert weiße Segel oder Flaggen im Wind, ein Element in Grau tanzt aus der Reihe.
Karin Schick