Wilhelm Leibl

Felicia Kirchdorffer, die Nichte des Künstlers, 1896

Mit Leibls späten Ausstellungserfolgen, etwa auf der Großen Berliner Kunstausstellung 1895, und der Verleihung der Großen Goldenen Medaille im September desselben Jahres war auch der sprunghafte Anstieg seines Marktwertes verbunden.
Das im folgenden Jahr gemalte Porträt seiner Nichte Felicia Kirchdorffer, einer begabten Konzertpianistin, steht exemplarisch für das Spätwerk des Malers, in dem er seine schon früh ausgeprägte Begabung für das Porträt wiederbelebte und zu neuen Ausdrucksformen steigerte. Seit jeher hatte Leibl seine Modelle im engsten Freundes- und Familienkreis gefunden, da er kaum offizielle Aufträge erhielt. Seine Nichte hat er Mitte der 1890er-Jahre mehrfach porträtiert. Hier sei auf den 2009 aus dem Besitz der Familie des Künstlers in der Villa Grisebach, Berlin, zur Auktion gelangten „Studienkopf einer jungen Dame mit flachem Hut (Bildnis Felicia Kirchdorffer)“ verwiesen. Die beiden im selben Jahr entstandenen Bildnisse beziehen ihre Spannung aus dem Gegensatz des sanften Gesichtsausdrucks mit dem lebendig vibrierenden, abstrakten Hintergrund.

Wolfgang Cortjaens

Details zu diesem Werk

Öl auf Mahagoniholz 34.9cm x 26.4cm (Bild) 62cm x 54cm (Rahmen) Hamburger Kunsthalle, Dauerleihgabe der Stiftung Hamburger Kunstsammlungen, erworben 1965 Inv. Nr.: HK-5097 Sammlung: 19. Jahrhundert © SHK / Hamburger Kunsthalle / bpk Photo: Elke Walford

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