Willem Grimm

Winterlandschaft in den Vierlanden, 1930/1931

Der 1904 in Darmstadt geborene Willem Grimm ließ sich nach seiner künstlerischen Ausbildung in Offenbach und nach Stationen in München und Worpswede 1924 in Hamburg nieder. Zunächst vor allem graphisch arbeitend, wandte sich Grimm angeregt von Künstlern wie Karl Kluth und Eduard Bargheer der Malerei zu. Wie die Freunde begeisterte sich auch Grimm für das Werk des Norwegers Edvard Munch. Im Jahr 1930 wurde der junge Künstler schließlich Mitglied der Hamburgischen Sezession.

Unter dem Titel »Winterlandschaft« wurde das Bild 1933 in der 12. und letzten Ausstellung der Hamburgischen Sezession gezeigt. Wenige Tage nach ihrer Eröffnung wurde sie auf Anweisung der Nationalsozialisten »im Interesse der öffentlichen Ordnung« geschlossen. Die Sezession beschloss kurz darauf ihre Selbstauflösung.

Mit malerischen Mitteln gelang es Grimm, das Gesehene zu überhöhen und atmosphärisch zu verdichten. Es überwiegen Grau- und Blautöne, ein intensives Rostrot und das Weiß des Schnees; auffallende Akzente in Rosa und Grün sind diesen Farben beigefügt. Kurvig geschwungene Linien führen in die Tiefe des Bildraums und verbinden sich schließlich in einem Punkt. Grimms Bild ist geprägt von einem eigenwilligen Gegensatz: Der ruhigen Melancholie, die sich aus der Thematik einer Winternacht und den vornehmlich dunklen Tönen ergibt, steht die lebendige Dynamik der Linien und eine überraschend kontrastreiche Farbigkeit gegenüber.

Gabriele Himmelmann

Details zu diesem Werk

Öl auf Leinwand 60cm x 81cm (Bild) 92cm x 113cm (Rahmen) Hamburger Kunsthalle, Vermächtnis Klara Grimm (geb. Meissner), 1964 Inv. Nr.: HK-5087 Sammlung: Klassische Moderne © Hamburger Kunsthalle / bpk © VG Bild-Kunst, Bonn Foto: Elke Walford

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