Dominicus van der Smissen
Stillleben mit Trauben, 1738
Stillleben aus der Zeit des ersten Londoner Aufenthaltes van der Smissens, in der Art eines Trompe-l’œil gehalten. Auf einer grauen Wand hängen auf Nägeln blaue und grüne Weintrauben und werfen starke Schlagschatten. Bei Hamburger Malern des 17. und 18. Jahrhunderts kommt das Motiv der Weintrauben vor einer Wand als »Augentäuscher« auffallend häufig vor (vgl. Tobias Stranover, Inv. 528, 529).1
Ein nahezu identisches Weintraubenstillleben van der Smissens befindet sich im Altonaer Museum; die Aufschrift des Gemäldes ist als »London 1758« gelesen worden, was angesichts des zweiten Englandaufenthaltes des Künstlers durchaus möglich wäre.2 Wahrscheinlicher ist jedoch eine mit Inv. 434 übereinstimmende Lesart der Jahreszahl als 1738. Im Vergleich zu den Stillleben seines Lehrers Balthasar Denner fehlt es van der Smissen deutlich an dessen Feinheit der Ausführung. G. W.