Willi Baumeister

Graue Figur (hoch), 1921 - 1922

Eine Figur, die aus geometrischen Körpern gebildet ist, verbindet sich mit einem Grund aus rechteckigen übereinanderliegenden Flächen. Nuancen von warmem Grau und Braun mit gedämpften Farbakzenten unterstützen die harmonische Einheit. In den 1920er Jahren kreisten die Bildthemen Baumeisters um die menschliche Gestalt, in zahlreichen Kompositionen untersuchte er ihr Verhältnis zum Raum, zur Architektur. Auch der Zyklus Gestaffelte Figuren, zu dem Graue Figur (hoch) gehört, verdeutlicht Baumeisters Überzeugung, dass alle erfahrbare Wirklichkeit auf tiefer liegenden Strukturen gründet. Aufgabe des Künstlers sei es, diese sichtbar zu machen – in klaren, auf den Gesetzen von Maß und Ordnung basierenden Werken. Wie sein Freund Oskar Schlemmer oder die Fran¬zosen Fernand Léger und Le Corbusier, mit denen er in Kontakt stand, sah Baumeister den Menschen im Zentrum einer modernen Realität von Technik und Fortschritt. Die Maschine wurde zum Vorbild für den Menschen, die konstruktive Kunst stand für den Entwurf einer neuen Welt.

Karin Schick

Details zu diesem Werk

Mischtechnik auf Leinwand 77cm x 41cm (Bild) cm x cm (Rahmen) Hamburger Kunsthalle, erworben 1956 Inv. Nr.: HK-2987 Sammlung: Klassische Moderne © Hamburger Kunsthalle / bpk © VG Bild-Kunst, Bonn Foto: Elke Walford

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