Edvard Munch

Albert Kollmann og Sten Drewsen, 1901

Der kunstliebende Hamburger Kaufmann Albert Kollmann (1837-1915), in diesem Doppelbildnis links dargestellt, förderte den deutschen Impressionismus, insbesondere Max Liebermann, und unterstützte seit 1902 auch den norwegischen Maler Edvard Munch. Kollmann war von asketischer Gestalt und galt seinen Zeitgenossen als exzentrisch und geheimnisvoll. Mit einem leuchtend gelben Buch mit rotem Schnitt in seinen Händen scheint er Kontakt zu der zweiten Figur im Bild aufnehmen zu wollen: Sten Drewsen (1877-1943), 40 Jahre jünger als Kollmann, war ein dänischer Schriftsteller und Journalist und ebenfalls mit Munch bekannt. In welchem Verhältnis die beiden Männer zueinander standen und ob sie gar ihr Doppelporträt in Auftrag gaben, ist nicht überliefert. In Munchs Gemälde scheinen sie ohne Blickkontakt melancholisch vereinzelt. Zugleich lässt der mit bewegtem Pinselduktus gemalte grüne Bildhintergrund aber auch geistige oder seelische Schwingungen erahnen – auratisch umfängt er die beiden Köpfe und verbindet die Figuren in vibrierender Spannung miteinander.

Inga Dreesen

Details zu diesem Werk

Öl auf Leinwand 59cm x 73.5cm (Bild) 86cm x 98cm (Rahmen) Hamburger Kunsthalle, erworben 1950 Inv. Nr.: HK-2900 Sammlung: Klassische Moderne © Hamburger Kunsthalle / bpk Foto: Elke Walford

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