Franz Marc

Affenfries, 1911

Tiere spielen eine zentrale Rolle in der Kunst von Franz Marc. Im Vergleich zum Menschen erschienen sie ihm als schönere, reinere Lebensformen, und er beabsichtigte, die eigene Kunst über das Tierbild zu erneuern. In zahlreichen Varianten zeigte er Tiere als kraftvolle Solitäre oder als harmonische Gruppen im Einklang mit der Natur, und er stellte sie immer wieder als Rückenfiguren dar, um den Betrachter zur Identifikation anzuregen. Inspiriert von außereuropäischen Kunstformen, präsentierte Marc neben Haus-, Nutz- und Wildtieren auch exotische Wesen. Im Gemälde Affenfries laufen mehrere Makaken einen Hang herab, wobei die Horde nur im Ausschnitt gegeben und weder zu den Seiten noch in die Tiefe wirklich überschaubar ist. Rhythmus ist das Hauptmerkmal dieser musikalisch anmutenden Komposition: Er steckt in der koordinierten Bewegung der Affen, den versetzt aufragenden Pflanzenspitzen, dem Verbund von gerundeten und eckigen Formen sowie den intensiven Farbkontrasten von roten Bergen, grünen Gewächsen, violettem Fell und gelbem Boden.

Karin Schick

Details zu diesem Werk

Öl auf Leinwand 75.5cm x 135.5cm (Bild) 84cm x 144cm (Rahmen) Hamburger Kunsthalle, erworben 1949 Inv. Nr.: HK-2881 Sammlung: Klassische Moderne © Hamburger Kunsthalle / bpk Foto: Elke Walford

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